Drogen bei neun Personen
Nordhausen. Polizisten kontrollierten am Dienstagabend mehrere Personen auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände am Petersberg. Dabei konnten sie mehrere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz feststellen. Sie ermitteln nun gegen neun Personen. Bei ihnen fanden sie Marihuana, Ecstasy und Amphetamin. (red) Possen. Am frühen Morgen ist vom Trubel, der auf dem Possen auch zu Herbstbeginn herrscht, noch nicht viel zu spüren. Nur wenige Autos stehen auf dem Parkplatz. Eine Gruppe von Schülern läuft über die Wiesen. Vor dem Jagdschloss steht die Landtagsabgeordnete die Linken, Iris Martin-gehl, und wartet schon auf die Zeitung.
Die 62-Jährige war schon zum Sonnenaufgang da, hat die ersten Bilder der jungen Geparden gesehen, ein Gespräch mit dem Revierförster geführt, mit den Possen-betreibern geplaudert und war mit ihrem Foxterrier spazieren. Für die Weimarerin ist der Possen ein Ort der Lebensfreude. „Hier ist eigentlich immer was los, und ich bin gern mittendrin“, sagt Iris MartinGehl. Seit April 2015 ist sie das auch in der Landespolitik.
Für den zum Ministerpräsidenten gewählten Bodo Ramelow rückt sie am 1. April 2015 ins Parlament nach. Die Juristin, die zuvor am Verfassungsgericht Richterin war, startet neu, auch im Kyffhäuserkreis. Dessen Betreuerin sie wird, als die Fraktion für jeden Landkreis ohne Abgeordneten jemanden sucht. „Ich kannte Sondershausen, da lag es nah“, erklärt sie ihre Wahl. Sie eröffnet ein Wahlkreisbüro in Sondershausen, stellt Mitarbeiter ein und versucht, den kompletten Landkreis kennenzulernen, der ja aus zwei Wahlkreisen besteht. Sie geht auf Sommertour, knüpft Kontakte, auch wenn sie nicht überall gleichzeitig sein kann. „Politiker müssen zuhören“, lautet ihr Anspruch.
Auch in Erfurt gilt es, „Fuß zu fassen“, erzählt Iris MartinGehl. Justizpolitische Sprecherin für die Linke wird sie. Arbeitet im Justizausschuss und in zwei Untersuchungsausschüssen (Immelborn und Lauinger) mit. Wenn sie über die Arbeit im Landtag redet, dann über ehrenamtliche Richter, die angespannte Situation im Strafvollzug oder die Ausbildung von Polizisten.
Viel habe sie gelernt in ihren vier Jahren im Landtag, auch,
oft nicht ernst genommen, trauen sich nicht, vor Gericht zu fragen“, erzählt Iris Martin-gehl. In Gesprächen mit der Vereinigung ehrenamtlicher Richter Mitteldeutschlands habe sie das erfahren. Der Verein habe bislang versucht, Weiterbildungen selbst zu finanzieren. Eine große Lobby aber hätte er nicht. Nun könne der Verein auch Besuche in Justizvollzugsanstalten organisieren. Der Einblick in ein Gefängnis sei für die Arbeit eines Schöffen ebenfalls wichtig, sagt die Juristin, die als Richterin früher selbst mit Schöffen an ihrer fängnissen aus, Gerichtsverfahren dauern zu lange, Urteile bleiben unverständlich. „Aber wenn die Menschen nicht mehr an den Rechtsstaat glauben, dann komme es zur Demontage der Justiz, und wir bekommen Verhältnisse wie in der Türkei“, warnt Iris Martin-gehl. Mehr Transparenz und Aufklärung bei Gerichtsurteilen hält sie für wichtig. Und dass die neu geschaffenen Stellen in der Polizeiausbildung und an den Gerichten ankommen. Ängste nehmen und zuhören, gehöre ebenso dazu. Aufs Zuhören kommt Iris