Thüringer Allgemeine (Artern)

Arnstadts Kapitän wechselt zu RB

Sebastian Hauck war 2009 sportliche­s Gründungsm­itglied von Rasenballs­port. Nun kehrt er vom Fußball-thüringenl­igisten zurück nach Leipzig

- Von René Röder

Arnstadt. Der Kapitän geht von Bord. Überrasche­nd, aber keiner kann ihn aufhalten und will es auch nicht. Sebastian Hauck vom Fußball-thüringenl­igisten SV 09 Arnstadt wechselt in einer Woche zum Bundesligi­sten RB Leipzig!

„Ich kenne dort viele Leute und habe vor einiger Zeit ein Angebot bekommen, als Fan-beauftragt­er für den Bundesligi­sten zu arbeiten. Das konnte ich nicht ausschlage­n.“

Nicht dass Sebastian Hauck in Arnstadt unzufriede­n gewesen wäre. „Ich habe dem Verein viel zu verdanken, bin hier nach einigem Pech in meiner FußballKar­riere mit Verletzung­en und Vereins-insolvenze­n sehr gut aufgenomme­n worden. Zwar hat es in den nun anderthalb Jahren nicht geklappt, beruflich Fuß zu fassen, aber diese Zeit hier werde ich stets in guter Erinnerung und den SV 09 im Herzen behalten“, so Hauck.

Sportlich ist er beim SV 09 Arnstadt schon ein riesiger Verlust. Trainer Thomas Giehl weiß das ganz genau: „So einen Spieler wie Sebastian Hauck können wir einfach nicht ersetzen. Er war immer ein vorbildlic­her Spieler, ein Profi halt. Seit etwas mehr als einen Monat wissen wir von seinen Plänen. Ganz klar er musste annehmen. Es ist wie ein Sechser im Lotto für ihn“, so sein bisheriger Trainer schon etwas wehmütig.

Doch wie kam es zum „Blitztrans­fer“? Sebastian Hauck: „Als mich Christian Streit anrief, der heute Leiter des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums dort ist und mit dem ich bei RB selbst noch zusammenge­spielt habe, musste ich nicht lange überlegen. RB wollte mich und ich will zu RB.“ Der inzwischen 30-jährige Vollblutst­ürmer möchte nach vielen Wanderjahr­en mit seiner Familie auch endlich wirklich sesshaft werden. Er stammt aus Leipzig, fing beim Lok-nachfolger VFB an, wechselte zum Chemie-vorgänger FC Sachsen Leipzig und war über den Umweg SSV Markranstä­dt dann 2009 quasi sportliche­s Gründungsm­itglied bei RB Leipzig.

„Das erste Jahr bei RB Leipzig war ganz besonders. Ein Jahr, dass man nicht beschreibe­n kann. Ich bin als 19-Jähriger dorthin gekommen, konnte von gestandene­n Bundesliga-profis viel lernen. Die haben mich immer wieder gepuscht, mir gesagt, Du kannst es packen. Das hat mir unwahrsche­inlich geholfen, auch wenn ich es im Fußball später dann doch nicht ganz nach oben geschafft habe.“

Die Kontakte zu RB rissen nie ab. Von dort landete Hauck 2010 beim FC Rot-weiß Erfurt, spielte in der 3. Liga, verstand sich aber nicht mit dem hinzugesto­ßenen Trainer Emmerling. Über Lübeck, Nordhausen, Amberg kam er zum VFC Plauen und landete abschließe­nd nun beim SV 09 Arnstadt. „RB hat leider keine zweite Mannschaft, das wird also mein Karriere-ende. In meiner neuen Aufgabe werde ich auch nicht viel Zeit haben, Fußball zu spielen, höchstens mal bei den Alten Herren.“

Der Kreis zu RB schließt sich nach zehn Jahren. Statt Teistungen oder Ehrenhain führt es ihn nun als Fan-beauftragt­er nach Lyon, Petersburg, München oder Dortmund. „Es ist ein Vollzeitjo­b, ich kümmere mich um alle Auswärtsfa­hrten von Champions League, Dfb-pokal bis Bundesliga, bin dann ein Bindeglied zwischen Verein und Fans. Das beinhaltet die Anreise, Sicherheit­skonzepte, Autogramm-wünsche und vieles mehr. Ich freue mich schon riesig auf diese Aufgabe.“

2010 beim FC Rot-weiß in der 3. Liga gekickt

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FOTO: R. RÖDER Von seinen Mitspieler­n bekam Sebastian Huck ein gerahmtes Trikot mit seiner Nummer „“.

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