Schülercafé ohne Plastebecher
Umweltschutz an Gymnasium in Bad Frankenhausen
Statt zu Demonstrationen der Fridays-for-future-bewegung („Freitage für die Zukunft“) zu fahren, wollen Schüler des Kyffhäuser-gymnasiums Bad Frankenhausen lieber direkt an der Schule und in der Region etwas für Klimaschutz, Umwelt und Zukunft tun. Es gibt im Schulneubau ein Schülercafé, das gerne genutzt wird. Hier steht ein Kaffeeautomat, er stammt aus dem alten Schulgebäude. „Es gab die Idee, auf Plastebecher zu verzichten und auf Mehrwegtassen umzusteigen“, sagt Schülersprecher Malcolm Stephan. Das wäre schon mal ein kleiner Beitrag für die Umwelt, denn pro Tag würden 50 bis 100 Becher im Müll landen.
Über die Klassensprecher kam die Idee zu den 500 Schülern und den Lehrern. „Da gab es eine kontroverse Diskussion. Ja, man will etwas für die Umwelt tun, doch Mehrwegtassen kosten Geld, es wird ein Geschirrspüler benötigt, wer räumt ihn ein, wer aus, ist so ein Gerät umweltfreundlich? Oder sollte man doch lieber den Kaffeeautomat abschaffen?“, schildert Schulleiterin Silvia Exner.
Letztlich ging man das Vorhaben an. Aus Einnahmen vom Schulfest kaufte der Schülerrat 90 einfache Tassen. Der Automat schreibt eine bestimmte Inhaltsmenge und Höhe vor. Der Discounter Mäc-geiz sponserte aus Beständen weitere. Auch
Schüler brachten welche von zu Hause mit. Über ihre Tochter, die am Gymnasium lernt, erfuhr Madlen Franke aus Reinsdorf vom Projekt. Und war, wie sie sagt, begeistert. Sie sprach auf Arbeit, die Kieferorthopädische Praxis von Doreen Jaeschke in Sömmerda, darüber. Die Chefin sponserte 27 Emaille-kaffeebecher. Madlen Franke überreichte sie.
Nun habe man etwa 250 Tassen im Bestand, das reiche. Ein Geschirrspüler wurde angeschafft, er steht neben dem Automat. Auch hier nutzten die Schülersprecher Einnahmen vom Schulfest. Und es gibt weitere Ideen, wie die Anschaffung von Mehrwegbechern mit dem Logo der Schule, die beim Schulfest und dem Tag der offenen Tür zum Einsatz kommen sollen. Da wolle man einen Betrag nutzen, den die Schule beim Wettbewerb „Ideenmachen-schule“der TEAG Thüringer Energie im Bereich aktiver Umweltschutz bekam. „Ja, wir haben ein gutes Gefühl bei dem was wir machen, weil wir einen kleinen direkten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, betont Stephan.
Zudem möchte die Schule durch Baumpflanzaktionen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auf dem Schulhof gab es Anpflanzungen. Bereits im September vergangenen Jahres machte die Schule dem Forstamt das Angebot, sich an Baumpflanzaktionen im Kyffhäuserwald zu beteiligen. Da bleibe man dran.