Sanierte Autobahn wieder kaputt
Die A4 in Ostthüringen muss erneut in die Kur
Gera. Die gerade erst für zwölf Millionen Euro sanierte Autobahn A4 zwischen den Anschlussstellen Gera-leumnitz und Ronneburg muss erneut in die Kur. Bereits zwei Monate nach der Inbetriebnahme der neuen Fahrspur in Richtung Dresden zeigen sich erhebliche Mängel in der Fahrbahn – deshalb ist inzwischen Tempo 60 angeordnet.
„Die Betonfahrbahn der Richtungsfahrbahn Dresden weist aus Sicht des Auftraggebers weiterhin Mängel auf, die vom Auftragnehmer beseitigt werden müssen“, sagt David Kehrberg vom Thüringer Infrastrukturministerium. Er könne derzeit noch nichts zu den Gründen der schnell aufgetretenen Fahrbahnschäden sagen, da das Bauunternehmen noch keinen Sanierungsplan vorgelegt habe.
Eine schnelle Beseitigung der Schäden ist sowieso nicht in Sicht, weil zunächst die Fahrbahn in Richtung Frankfurt am Main neugebaut werden muss. Die Beseitigung der neuen Mängel könne frühestens nach dem Rückbau der derzeitigen Verkehrsführung erfolgen: Aktuell rollt der Verkehr mit jeweils zwei Spuren auf der beschädigten Richtungsfahrbahn Dresden.
Die Generalsanierung des Autobahnabschnittes hatte im März 2019 begonnen. Die Autobahn muss im Abschnitt von Gera-leumnitz bis Ronneburg vorzeitig wegen der Alkali-kieselsäure-reaktion, im Volksmund Betonkrebs genannt, in die Kur. Jene Reaktion tritt auf, wenn der Beton Kies mit zu vielen löslichen Kieselsäuren enthält, und führt zu erheblichen Fahrbahnschäden. Bei der Sanierung wird die Fahrbahn bis in eine Tiefe von gut 30 Zentimetern aufgebrochen und ausgebaut. Auf das Entfernen einer Schotterschicht folgt der Einbau einer neuen Asphalttragschicht, auf welche wiederum die Betondecke aufgebracht wird.