Thüringer Allgemeine (Artern)

Mit der App an die Tankstelle – auch in Erfurt

Der Konzern Total digitalisi­ert seine 1200 Stationen. Kunden können künftig sehen, wie lang die Schlange vor der Waschstraß­e ist

- Von Frank Meßing

Erfurt/düsseldorf. Zur Tankstelle gehen Kunden längst nicht mehr nur, um Sprit zu kaufen. Als erster Betreiber will die deutsche Tochter des französisc­hen Konzerns Total ihre

1200 Stationen in Deutschlan­d an das superschne­lle 5G-netz anschließe­n. Um die Digitalisi­erung voranzubri­ngen, hat Total eine Kooperatio­n mit dem Telekommun­ikationsko­nzern Vodafone besiegelt. Start ist an zwei Pilottanks­tellen in Düsseldorf sowie in Erfurt.

„Ich bin überzeugt: Unternehme­n, die schon heute auf 5G setzen, werden morgen vorne sein“, prophezeit Hannes Ametsreite­r, Deutschlan­dchef bei Vodafone. „Fabrikhall­en, Lkw-reifen und mehr als 14 Millionen Autos funken bei uns im Internet der Dinge. Mit

5G nimmt dieser Trend weiter zu. Das Auto wird zum Smartphone auf Rädern.“

Im Frühjahr des vergangene­n Jahres hatten sein Konzern sowie die Wettbewerb­er Telekom und Telefonica/o2 für zusammen gut 6,5 Milliarden Euro die Lizenzen am Netz für das Internet der Zukunft ersteigert. Jetzt geht es an den Ausbau des Netzes.

„Unser 5G-netz funkt bereits in fast 50 Städten und Gemeinden, sowie an zahlreiche­n Industries­tandorten – also dort, wo es schon heute wirklich gebraucht wird. In diesem Jahr wollen wir zehn Millionen Menschen an 5G anschließe­n, 2021 werden es 20 Millionen sein“, so Ametsreite­r.

Düsseldorf und Erfurt gehören zu den Städten, in denen die zehnfach schnellere Geschwindi­gkeit zum Surfen, Streamen und Herunterla­den von Daten bereits abrufbar ist. Davon will jetzt auch Total profitiere­n. „Unsere Tankstelle­n sind an vielen Stellen heute schon mit der Zentrale in Berlin vernetzt – etwa unsere Kassensyst­eme“, sagt TotalDeuts­chlandchef Thomas Strauß. „Unsere Tankstelle­n werden immer digitaler. Deshalb wollen wir das 5G-netz nutzen.“

Strauß sieht die Tankstelle­n in einem tiefgreife­nden Wandel. Längst gibt es dort nicht mehr nur Benzin, sondern auch Gas, Wasserstof­f und Strom für E-autos. Vor allem aber Bistros, der Verkauf von Lebensmitt­eln und die Waschstraß­en tragen einen großen Teil zum Umsatz bei. Mithilfe von 5G will Total nun den Service für Kunden ausbauen und die internen Prozesse verbessern.

„Mit 5G können wir an unseren Stationen Echtzeitan­wendungen weiter ausbauen, wie die Aktualisie

Preise für Paprika könnten nun stark anziehen In den nächsten Tagen dürfte die Preisentwi­cklung dieser Produkte allerdings auseinande­rgehen. AMI ermittelte für Paprika aktuelle Angebotspr­eise zwischen 1,98 Euro und 2,58 Euro fürs Kilogramm. Diese seien aufgrund der recht hohen zur Verfügung stehenden Mengen gerechtfer­tigt. Aber: „Die Auswirkung­en der winterlich­en Temperatur­en zeigen sich erst jetzt, denn Paprika reagiert mit deutlicher Verzögerun­g auf Wetterextr­eme“, schreibt die AMI im Wochenberi­cht. Die spanischen Vermarkter würden die Preise seit dem Wochenende deutlich erhöhen, in diesen Tagen könnte sich dies auf die deutschen Großmärkte durchschla­gen. Wer auf Paprika steht, sollte sich also bevorraten.

Bei den Gurken, die wie Zucchini schnell auf Wetterkapr­iolen reagieren, könnte das Schlimmste hingegen vorbei sein. In Spanien hätten sich die Witterungs­bedingunge­n deutlich gebessert, der Frühling ziehe ein, die Kulturen erholen sich, die Erntemenge­n stiegen allmählich, so die AMI. Zudem wachse das Angebot aus den Benelux-ländern. Die Preise an den vorgelager­ten Verkaufsst­ellen hätten inzwischen merklich nachgegebe­n. Nach und nach könnte das jetzt in den Geschäften ankommen. Bei Aldi lag der Stückpreis am Donnerstag in einer Filiale „nur noch“bei 1,39 Euro. rung von Preisanzei­gen, die Steuerung digitaler Werbeanzei­gen sowie schnelles und kostenlose­s Wlan für unsere Kunden“, so Strauß. Total will Sensoren einsetzen, die Waschstraß­en überwachen und sich abzeichnen­de Schäden melden, um Standzeite­n zu vermeiden. Kunden sollen aber vorab per Smartphone sehen können, wie lang die Wartezeite­n an der Waschstraß­e gerade sind. Der Total-deutschlan­dchef: „Dazu brauchen wir stabile Internetve­rbindungen.“

Der nach Aral und Shell drittgrößt­e Tankstelle­nbetreiber in Deutschlan­d plant bereits weiter: „Denkbar ist es, dass Fahrer von Elektroaut­os künftig per App einen Termin an einer unserer Strom-ladesäulen reserviere­n können. Die Wartezeit während des Ladevorgan­gs können sie dann nutzen, um etwa ein Update für ihr Fahrzeug herunterzu­laden.“Strauß geht davon aus, dass die Kunden die Wartezeit künftig dank digitaler Angebote sinnvoll nutzen können. „Mit Angeboten wie etwa Paketstati­onen entwickeln sich unsere Tankstelle­n zunehmend zu Service-hubs.“

Geht es nach Total, könnte das 5G-netz auch Lkw-fahrern die Suche nach Rastmöglic­hkeiten erleichter­n, indem sie digital einen Einstellpl­atz reserviere­n können. „Im Prinzip können wir jeden Service digitalisi­eren“, meint der Manager.

„Das Internet der Dinge steht erst am Anfang der Entwicklun­g. Die Möglichkei­ten sind grenzenlos“, sagt auch Vodafone-deutschlan­dchef Ametsreite­r. Wir werden die Türen von Eisenbahnw­aggons und ganze Windanlage­n vernetzen, damit Eigentümer potenziell­e Ausfälle frühzeitig bemerken und diesen vorbeugen können.“Die Daten, die Sensoren per Mobilfunk in Echtzeit übertragen, werden nach seiner Überzeugun­g auch die Versicheru­ngsbranche umkrempeln. „Die Autoversic­herung oder die Hausratver­sicherung können dann noch viel besser an die individuel­len Bedürfniss­e angepasst werden“, so Ametsreite­r.

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FOTO: MARCO SCHMIDT Eine der ersten 5G-pilottanks­tellen ist die Total-tankstelle in der Arnstädter Straße in Erfurt.

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