Bertolt Brecht ist ein Popstar
Die Leiter des Festivals zu Ehren des Theatermannes in Augsburg wollen neue Wege gehen. Prominente sollen dabei helfen
Augsburg. Das diesjährige Brechtfestival in der Geburtsstadt des Literaten und Theatermanns Bertolt Brecht wird von den neuen Machern wie ein Popkulturfest präsentiert. Es solle der wilde, laute und punkige Brecht gezeigt werden, kündigten die neuen künstlerischen Leiter Jürgen Kuttner und Tom Kühnel an. Das Festival beginnt am Freitag, 14. Februar, und dauert bis Sonntag, 23. Februar.
Beide verantworten zum ersten Mal das Festival, das jährlich im zeitlichen Umfeld des Geburtstags von Bertolt Brecht am 10. Februar in Augsburg stattfindet. Brecht wurde 1898 in der schwäbischen Stadt geboren und später in Berlin zu einem weltbekannten Theaterautor, er starb 1956. Kuttner und Kühnel lösen den bisherigen Leiter Patrick Wengenroth ab, der drei Jahre lang das Festival verantwortet hat. Die Stadt Augsburg will das Festival im Drei-jahres-rhythmus in neue Hände legen.
Im Unterschied zu Wengenroth setzt das neue Leitungs-duo stark auf prominente Namen bei dem Festival. So werden unter anderem die Schauspieler Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Charly Hübner, Milan Peschel, Martin Wuttke und Maren Eggert erwartet. Viele Stücke werden nach Angaben der Festivalmacher exklusiv für das zehntägige Festival kreiert.
Höhepunkte sind zwei „Spektakel“-abende am 14. und 22. Februar, an denen jeweils eine ganze Reihe von Theaterstücken hintereinander gezeigt wird. Das Eröffnungsstück ist ein Gastspiel vom Schauspiel Hannover, das Heiner Müllers „Der Auftrag“mit Harfouch zeigt. Regie führen bei der Inszenierung die Festivalchefs Kühnel und Kuttner selbst.
Im Rahmen des Festivals wird der Schriftstellerin Sibylle Berg am 18. Februar der Bertolt-brecht-preis verliehen. Die Stadt Augsburg vergibt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung alle zwei Jahre. dpa