Kleofas erklärt: „Niemals irgendeine Urkunde gefälscht“
Trotz des 1:2 gegen Fürstenwalde glauben Nordhausens Spieler an sich. Platzverweis für Kovac verärgert Trainer Berbig. Präsident steht weiter unter Druck
Nordhausen. Felix Müllers Selbstvertrauen war nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Union Fürstenwalde am Freitagabend nicht erschüttert. Im Gegenteil. „Nach den schwierigen Wochen haben wir gezeigt, dass wir trotz nur weniger Trainingswochen in der Liga weiter mithalten können. Wir werden auf keinen Fall absteigen. Wenn wir uns eingespielt haben, sehe ich uns unter den Top 8“, so der 22 Jahre alte baumlange Defensivspezialist, der nach einem Probetraining bei Energie Cottbus nach Nordhausen zurückgekehrt war. Wacker-kapitän Nils Pichinot meinte: „Union hatte schon ein Spiel Vorsprung. Wir müssen uns in der Defensive noch finden. Am besten gleich nächsten Samstag in Halberstadt.“
Wacker hatte gegen den Tabellensechsten von der Spree immer wieder gute Szenen. Doch nach der Führung durch Beil (20.) fiel kurz darauf der Ausgleich (Hovi/23.), und nach dem Wechsel machte Geurts schnell das 2:1 für die Gäste (47.). „Nach der Führung wollten wir gleich zuviel und auch später beim 2:1 wurden wir ausgekontert“, so Trainer Tino Berbig. Richtig sauer war Berbig nur auf Vladimir Kovac, der nach einer Gelben Karte seinen Mund nicht hielt und postwendend mit Rot des Feldes verwiesen wurde. „Er hat dem Schiri etwas an den Kopf geworfen und uns damit geschwächt“, so Berbig.
Am Rande des Spielfelds stand wie immer Wacker-präsident Kleofas. Gegen ihn wird bald vom Landeskriminalamt wegen mehrerer Anzeigen ermittelt werden (wir berichteten). Kleofas hatte im vergangenen Jahr mit Bürgschaften von ebenfalls verklagten Hauptsponsor Carlo Knauf Darlehen eingesammelt, die die Spielbetriebs-gmbh nicht mehr zurückzahlen konnte. Das „Handelsblatt“berichtet jetzt, dass Knaufs Anwälte erklärt hätten, der Beklagte – also Knauf – habe die Bürgschaftsurkunde nicht unterzeichnet. Ein graphologisches Gutachten, vorgelegt durch die Rechtsbeistände des Multimillionärs, solle das bestätigen, so die Zeitung.
Dazu äußerte sich Kleofas nach Beratung mit seinen Anwälten jetzt erstmals persönlich und gab folgende Erklärung ab: „Bei den in den Medien dargestellten Sachverhalten im Zusammenhang mit dem Insolvenz der Wacker-spielbetriebsGmbh zu den verschiedenen Bürgschaften und Unterschriften handelt es sich in allen Fällen um laufende Verfahren, zu denen ich mich nicht äußern kann und darf. Zu meiner Person äußere ich mich hiermit jedoch in aller Öffentlichkeit und Deutlichkeit, dass ich in den angesprochenen Vorgängen niemals eine Unterschrift und irgendeine Urkunde gefälscht habe.“