Beckert zuversichtlich vor Weltmeisterschaft
Erfurter Eisschnellläufer über 5000 Meter auf Rang acht. Pechstein kritisiert sich selbst nach enttäuschendem zwölften Rang
Calgary. Claudia Pechstein war gar nicht zufrieden mit der Generalprobe, Patrick Beckert aber nimmt das Unternehmen Wm-medaille zuversichtlich in Angriff. Beim fünften Weltcup der Eisschnellläufer auf dem Sahneeis von Calgary blieben Podestplätze für die Deutschen aus.
„Ein guter, stabiler Lauf. Darauf lässt sich kommende Woche aufbauen“, sagte Beckert. Der Erfurter erzielte mit Platz acht auf den 5000 Metern sein zweitbestes Saison-ergebnis. In 6:14,80 min lag er zwar sieben Sekunden hinter Seriensieger und Wm-favorit Patrick Roest aus den Niederlanden (6:07,40), freute sich aber, dass sein Rundenplan aufging. „Bei der WM will ich jede Runde noch etwas flacher angehen, das summiert sich. Und über 10.000 Meter ist es noch einmal etwas ganz anderes“, sagte der Erfurter. Im Vorjahr hatte er als Vierter in
Inzell nur um zwei Tausendstel-sekunden das Wm-podest verfehlt.
Claudia Pechstein kam zwei Wochen vor ihrem 48. Geburtstag nicht wie gewünscht klar mit dem schnellen Eis im Olympic Oval. „Das war kein guter Lauf“, gab sie unumwunden zu, nachdem sie in 4:05,05 min ihr Top-10-ziel als Zwölfte über
3000 m verfehlt hatte. Pechstein lag
10,11 Sekunden hinter Siegerin Martina Sablikova aus Tschechien (3:54,936 min). „Ich könnte das jetzt schönreden, aber das ist nicht meine Art. Ich wollte gleichmäßige Runden laufen, das ist am Ende nicht ganz aufgegangen“, sagte die älteste Eisschnellläuferin der WMGeschichte. Als einzige war sie
1996 bereits bei der Premiere der Einzelstrecken-wm dabei, in Salt Lake City erlebt sie ihre 19. WM.
Obwohl als Elfer über 1000 Meter, ist auch bei Sprinter Nico Ihle die Hoffnung auf eine Wm-spitzenplatzierung ungebrochen. „Ein solider Lauf mit Reserven“, analysierte der Chemnitzer. „Ich blicke zuversichtlich auf Salt Lake City, denn da haben wir uns vorbereitet. Da ist das Eis noch einmal besser“, sagte Ihle, der seinen Inzeller Trainingsgefährten Joel Dufter (1:07,69 Minuten) auf Platz zwölf verdrängte. Der russische 500-m-weltrekordler Pawel Kulischnikow schob sich als Sieger mit Bahnrekord von 1:06,49 Minuten in die Favoritenstellung für die am Donnerstag beginnende WM. Über 500 Meter hatten Joel Dufter (Inzell/34,851) und die beiden Erfurter Jeremias Marx (34,879) und Hendrik Dombek (35,016) persönliche Bestzeiten erzielt. Das Trio belegte damit in der B-gruppe die Plätze sieben, acht und 13. dpa