Thüringer Allgemeine (Artern)

Unsichtbar­e Kräfte

Magneten sind echte Kraftpaket­e – auch wenn man das nicht sieht

- Von Bernadette Winter

Lustige Magnete am Kühlschran­k wie Smileys und Buchstaben bringen Spaß. Und sie halten zum Beispiel Fotos oder auch Merkzettel fest. Aber wie funktionie­ren diese Teile?

Magnete haben ein Kraftfeld, das man nicht sieht. Aber Wissenscha­ftler können es sichtbar machen. Dafür legen sie ein Blatt Papier auf einen etwas größeren Magneten. Dann streuen sie kleine Eisenspäne auf das Papier. Und siehe da! Die Späne richten sich alle in Linien rund um den Magneten aus.

„Man kann sich das wie einen Fluss vorstellen“, sagt Professor Matthias Nienhaus. Er kennt sich sehr gut mit Magnetismu­s aus, also mit allen magnetisch­en Erscheinun­gen. Der „Magnet-fluss“tritt an einem Ende des Magneten aus. Am anderen Ende fließt er wieder hinein. Diese beiden Enden sind der Nordpol und der Südpol eines Magneten.

Die Kraft von Magneten kann sehr groß sein. Das merkt man zum Beispiel, wenn zwei starke Magnete aufeinande­r treffen. Dann klatschen sie aneinander und man kann sie kaum mehr voneinande­r trennen. Dabei zieht immer ein Nordpol eines Magneten den Südpol des anderen Magneten an. Süd und Süd dagegen stoßen sich ab, genauso wie Nord und Nord.

Zerbricht man einen Magneten, entstehen zwei Magnete. „Das kann ich aber nur einige Male machen“, sagt Professor Hans-joachim Elmers. Auch er ist ein Experte für Magnete. Im Magneten selbst sind viele kleine Teilchen enthalten, die auch magnetisch sind. Sie heißen Elementarm­agnete und sind alle in dieselbe Richtung ausgericht­et.

Wenn eine Büroklamme­r aus Eisen in die Nähe eines Magneten kommt, wird sie von ihm angezogen. Mit einer Klammer aus Plastik funktionie­rt das nicht. Nur Dinge aus bestimmten Metallen reagieren auf Magnete. Diese Metalle sind Eisen, Nickel und Kobalt.

„Das Eisen besteht genau wie der Magnet auch aus vielen kleinen Teilchen“, erklärt Hans-joachim Elmers. Diese Teilchen sind wie Kreisel, die sich die ganze Zeit um

sich selbst drehen. „Kommt ein Magnet in die Nähe, richten sich die Kreisel danach aus und zeigen alle in dieselbe Richtung“, sagt Matthias Nienhaus. Plastik hat solche Teilchen nicht. Magnete werden für viele Dinge eingesetzt. Zum Beispiel sind sie in Lautsprech­ern eingebaut.

Besonders starke Magnete werden auf Schrottplä­tzen benutzt. Sie können sogar Autos hochheben – ohne magische Superkräft­e. dpa

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FOTO: ARNO BURGI / DPA Ein Kind schreibt mit Magnetbuch­staben das Wort „Schule“an eine Magnettafe­l,. Magnete halten sich wie von selbst fest.
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FOTO: BERNADETTE WINTER / DPA Professor Hans-joachim Elmers der Johannes-gutenberg-universitä­t Mainz kennt sich gut mit Magneten aus. In seinem Labor untersucht er, was sie so alles können.

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