Sammelgruben bekommen Prüfung verordnet
Rund 400 Besitzer von Grundstücksklärgruben im Kyffhäuser-kreis erhalten demnächst Post von der Umweltbehörde
Kyffhäuserkreis. Betreiber von Klärgruben, die nach dem Abwasserbeseitigungskonzept in absehbarer Zeit nicht an die öffentliche Entsorgung angeschlossen werden, bekommen demnächst Post von der Wasserbehörde des Kreises. Darin werden sie aufgefordert, ihre Anlage auf Dichtheit überprüfen zu lassen. Die ersten Schreiben sind schon raus.
„Das ist kein plötzlicher Entschluss der Behörde, sondern wir kümmern uns, in unterschiedlicher Intensität, seit zehn Jahren um die Bereiche, die nicht an eine Kläranlage angeschlossen sind“, sagt in der Sondershäuser Kreisverwaltung
Sachgebietsleiter Wasserwirtschaft der Umweltbehörde, Mario Bolte.
Er erklärt: „Bewohner im Kreis, die bislang keine Aussicht auf Anschluss an die öffentliche Entsorgung haben, haben zwei Möglichkeiten, ihre Abwässer zu entsorgen: Entweder mittels vollbiologischer Kleinkläranlage, oder in einer Sammelgrube, deren Inhalt abgefahren wird. Bei den Sammelgruben ist sicherzustellen, dass der Inhalt nicht im Untergrund versickert, sondern dorthin kommt, wo er hingehört“, erklärt Bolte den Hintergrund der behördlich angeordneten Maßnahme. Dies betreffe rund 400 Grundstücke im gesamten Kreis.
Viele Sammelgruben stammten noch aus den 1970er oder 1980er
Jahren, etliche seien damals von den Besitzern selbst gemauert worden, wobei die meisten nicht mal dem Standard entsprächen, führt Bolte aus. Zwar nähmen die Abwasserentsorger bei der Entleerung der Gruben routinemäßig deren baulichen Zustand auf. Doch dies sage nichts über die Dichtheit. „Mit der angeordneten Dichtheitsprüfung sorgen wir von Amts wegen dafür, dass dieser Zustand geändert wird“, so Bolte. Eine solche Dichtheitsprüfung sei eine „zeitlich und kostenmäßig überschaubare Angelegenheit“.
Deutlich teurer kämen allerdings die Folgekosten, sollten die Prüfung ergeben, dass die Sammelgrube undicht ist. „Eine Reparatur ginge zwar auch. Aber wenn es sich um eine uralte Grube ohne Boden handelt, macht das keinen Sinn“, sagt der Sachgebietsleiter. Dann stehe am Ende nur der Umstieg auf eine vollbiologische Kleinkläranlage. Deren Anschaffungskosten hänge von den örtlichen Gegebenheiten ab und liege zwischen 5000 und 7000 Euro.