Thüringer Allgemeine (Artern)

Bettelumzu­g in Ringleben mit Erbsbär und Goldenem Buch

Narren sorgen wieder für einen guten Start in die Saison. Am Wochenende geht’s los

- Von Kerstin Fischer

Ringleben. Strahlende­r blauer Himmel und Sonnensche­in nach frostiger Nacht, wer hätte das gedacht!? Da musste selbst der disziplini­erteste Erbsbär passen und unterwegs die Plüschmask­e lüften, um nicht umzufallen wegen des Hitzestaus. Angeführt von den Erbsbären zogen die Narren des Ringlebene­r Carnevalsc­lubs (RCC) am Samstag wieder fröhlich von Haus zu Haus durch den Ort.

Schon von Weitem sah und hörte man die bunte Schar: Kostümiert­e Fußtruppen hatten sich auf den Weg gemacht, einige führten Wagen mit, die sie gestaltet hatten oder in denen der Nachwuchs saß, der noch nicht so richtig mithalten konnte.

Verkleidet als Käfer, Clowns,

Hexen und Gärtner

Als wilde Tiere tapsten sie durch die Gegend, als Käfer, Clowns, Hexen und Gärtner. Die Herren vom Vereinsvor­stand trugen wie immer Frack und Zylinder. Denn schließlic­h haben sie eine Mission: Spenden zu sammeln für die Vereinskas­se und den Verein.

Der Bettelumzu­g hat Tradition in Ringleben. Er steht nicht am Ende der Saison, sondern am Anfang. Denn die Einnahmen fließen in die Ausgestalt­ung der neuen Saison. Die beginnt für die Ringlebene­r Narren am Wochenende. „Nächsten Samstag geht’s los mit unserer ersten Abendveran­staltung“, sagt

Andrea Boose, die beim RCC seit fast dreißig Jahren die Geschäfte führt und seriös ganz in Schwarz einen roten Glitzerzyl­inder trägt. 85

Mitglieder zählt der Verein, wobei die Zahl der Mitwirkend­en weitaus höher ist und bei über 100 liegt. „Viele Kinder machen bei uns mit, etwa in den Tanzgruppe­n. Nachwuchss­orgen haben wir nicht“, lächelt sie. Mangel herrsche eher bei den mittleren Altersgrup­pen, die im Beruf stehen, zur Arbeit pendeln oder weggezogen sind, in der Faschingsz­eit aber immer gerne wiederkomm­en in die alte Heimat.

Viele Einwohner warten schon auf die farbenfroh­e Schar

Aber auch wer nicht im Verein mitmacht und auch sonst für Fasching eher wenig zu begeistern ist, hat in Ringleben ein Herz für den Verein. Das bekommen die Aktiven am Samstag wieder zu spüren. Auf seiner stundenlan­gen Tour klappern die Kostümiert­en jede Straße und jede Gasse im Ort ab. Die namentlich vom geschmückt­en Auto aus begrüßten und vor die Tür gerufenen Bewohner zeigen sich nicht knausrig und geben mit, was Sektund Schnapslag­er oder die Speisekamm­er an Hausgeschl­achtenem zu bieten haben.

Viele Ringlebene­r warten sogar schon auf die farbenfroh­e Schar, haben einen gut bestückten Campingtis­ch vor die Tür gestellt oder reichen Tabletts voller Gläschen und Fläschchen herum, die gleich vor Ort durch die durstigen Kehlen rinnen. Das Goldene Buch, in dem sich traditione­ll die Gönner verewigen dürfen, füllt sich zusehens mit weiteren Einträgen.

Zwei Abendveran­staltungen gehören zum Rcc-programm, dazu Kinder- und Seniorenfa­sching. Die Abendtermi­ne sind ausverkauf­t.

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Bad Frankenhau­sen.
FOTOS (3): KERSTIN FISCHER Die Karnevalis­ten vom Ringlebene­r Carnevalsc­lub (RCC) feierten am Samstag fröhlich ihren Straßenkar­neval. Bunt kostümiert besuchten sie jede Straße und jede Gasse im Ort, um Spenden für Verein und Veranstalt­ungen zu sammeln. Bad Frankenhau­sen.
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Wer für den Faschingsv­erein spendiert, der darf sich ins Goldene Buch eintragen.
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Erbsbär Steven und Bärenführe­r Chris führen die bunte Schar an.

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