Ist Wassersparen gut für die Umwelt?
Es
antwortet Ramona Ballod, Referatsleiterin für Energie, Bauen und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Thüringen:
Im europäischen Vergleich ist unser Wasserverbrauch sehr niedrig. Da drei Viertel der Wasserrechnung auf die Fixkosten der Wasserversorger entfallen, ist zudem der unmittelbare finanzielle Vorteil des sparsamen Umgangs mit Wasser begrenzt. Trotzdem gibt es gute Gründe, Wasser zu sparen – vor allem beim Warmwasser. Zwölf Prozent des Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt entfallen auf die Warmwasserbereitung. Das heißt: Je weniger Wasser erhitzt werden muss, desto weniger Energie wird verbraucht. Das entlastet die Umwelt und die eigenen Heizkosten. Beim Wassersparen helfen Durchflussbegrenzer und Perlatoren.
Mit einem Einhandhebelmischer anstelle von zwei Wasserhähnen kann zudem die Temperatur schneller geregelt werden. Auch effiziente Wasch- und Spülmaschinen – voll bestückt betrieben – verringern den Warmwasserverbrauch. Mitunter hört man das Argument, übertriebenes Wassersparen führe zu Problemen in den Rohrleitungen.
Zwar haben manche Versorger in Regionen, die von einem hohen Bevölkerungsrückgang betroffen sind, mit stagnierendem Wasser in Trinkwassernetzen zu kämpfen. Die Lösung für dieses Problem ist aber nicht, dass Privathaushalte mehr Wasser verbrauchen als nötig. Die Wasserversorger können kompetenter abschätzen, wann eine gezielte Spülung der Leitungen nötig ist.