Erneut wildes Parken in Braunsroda am Pfingstwochenende
Dorfbewohner sehen den Bürgermeister und den Verein Hohe Schrecke in der Pflicht, für ausreichende Beschilderung zu sorgen
Braunsroda. Regelmäßig an Feiertagen wird ein kleines Dorf überrannt von Touristen aus schier allen Ecken Deutschlands. Anlass ist aber nicht der Regionale Bauernmarkt auf dem Gut Bismarck, sondern die Hängeseilbrücke in der Hohen Schrecke, die die Besucher nach Braunsroda lockt.
Die Hängeseilbrücke hatte nach ihrer Eröffnung am 1. Oktober zu chaotischen Zuständen in und um Braunsroda geführt. Die Besucher kamen in den kleinen Ort und parkten jede freie Stelle zu. Daraufhin wurde im Februar ein Parkscheinautomat aufgestellt in der Hoffnung, so den Wanderparkplatz besser kenntlich zu machen und Mittel für den Unterhalt der Brücke zu generieren. „Die Leute ziehen auch alle brav einen Parkschein, da kann man nichts sagen“, erzählt Stadtratsmitglied Barbara Blume (Die
Linke), die in Braunsroda wohnt. Das Problem sei, dass auch über ein halbes Jahr nach Eröffnung der Brücke noch keine Beschilderung im Dorf zum Parkplatz und zum Ausflugsobjekt vorhanden ist. „Alles wurde uns hier schon lange versprochen. Allerdings passiert ist nichts“, sagt sie.
Sie sei froh, so Blume, dass Menschen aus der ganzen Bundesrepublik kommen, um die Brücke zu besuchen. Sie mache diesen auch keinen Vorwurf, wenn sie falsch parken. Allerdings sei es ärgerlich, wenn etwa der Zugang zum Spielplatz von auswärtigen Autofahrern zu geparkt werde. Sie sehe hier vor allem den Bürgermeister Holger Häßler (parteilos) in der Pflicht, der die Umwidmung der Parkflächen und das Aufstellen von Schildern vorantreiben müsse. „Ich kann doch nicht in den Medien für einen Ausflug zur Brücke lautstark werben und die Gäste dann hier im Regen stehen lassen“, sagt Blume.
Sie kritisiert auch, dass es weder Toiletten noch eine Versorgungsmöglichkeit für Besucher am Wanderparkplatz gebe. Auch dürften die Verantwortlichen nicht überrascht sein, dass so viele Gäste nach Lockerung der Corona-schutzmaßnahmen gekommen sind.
Bis Redaktionsschluss waren weder Bürgermeister noch Vereinsvertreter oder Regionalmanagement Hohe Schrecke telefonisch für Stellungnahmen erreichbar.