Geschmackserlebnis aus etwa 120 Einzelkomponenten Pilz des Monats
Der Sommersteinpilz (Boletus aestivalis) darf nur zum Eigenbedarf gepflückt werden
Kyffhäuserkreis. Die Bezeichnung Steinpilz bekam der Boletus, da sein Fleisch so sehr fest ist. Er ist weltweit ein wichtiger und edler Marktpilz. Wer ihn schon einmal gerochen hat, der weiß, wie betörend ein Steinpilz riechen kann. Sein Duft besteht aus zirka 70 und sein Geschmack aus etwa 120 Einzelkomponenten. Ab Mai kann man diesen beliebten Dickröhrling finden.
Der Sommersteinpilz wird auch Eichensteinpilz genannt. Gern geht er eine Symbiose mit Eichen ein. Dennoch findet man ihn in Mischwäldern auch unter Buchen und Hainbuchen. Bei der Suche helfen Heidekraut, Moose, Farne, Fliegenpilze oder Knollenblätterpilze als Anzeiger.
Nach längeren heißen Trockenperioden mit anschließendem ausgiebigem Niederschlag tauchen Sommersteinpilze innerhalb zwei Wochen in großen Mengen auf. Mit ihrem hellbraunen, lederartigen, bis zu 25 Zentimeter Durchmesser großen Hut, dem weißlichen Stiel mit dem zuerst weißen und dann bräunlichen Netz sowie den weißlichen, später gelblichen bis olivgrünen Röhren sind sie unverkennbar.
Zudem bläuen sie nicht bei Druck. Trotzdem hatte schon so mancher den unbeliebten Gallenröhrling (rosafarbene Röhren, gallebitterer Geschmack), unverträgliche bis giftige Pilze wie den Satansröhrling oder andere essbare Röhrlinge, etwa den Fichten- oder Kiefernsteinpilz, Maronen- oder Hexenröhrling in seinem Pilzkorb.
In Deutschland steht der Steinpilz unter Naturschutz, darf nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Er kann kurz gebraten, gekocht, frittiert, gegrillt oder als Gewürz- und Vorratspilz getrocknet werden. Das wusste schon im Mittelalter der Adel. Das Volk schätzte ihn als Eiweißquelle. Die Nährwerte können denen von Fleisch gleichgestellt werden. Er liefert Vitamin D, E, K, B1 und B2 sowie Mineralien und Spurenelemente. Zudem wirkt er immunstimulierend und vitalisierend. Leider kann er nicht gezüchtet werden.