Thüringer Allgemeine (Artern)

Lebensbedi­ngungen für Senioren in Artern verbessern

Mit Projekt Angebote für Menschen ab 60 Jahren schaffen und sie in Entwicklun­g einbinden

- Von Patrick Weisheit

Artern. Als eine von zwei Modellregi­onen in Thüringen wird die Arterner Kernstadt derzeit auf ihre Seniorenfr­eundlichke­it untersucht. Seit Dezember 2019 ist Monique Keßler als Projektlei­terin dafür in der Salinestad­t unterwegs. Aufgrund der Einschränk­ungen durch die Corona-pandemie wurde sie im geplanten Projektabl­auf jedoch etwas ausgebrems­t.

Grundlage des Vorhabens ist das Projekt „Älter werden in Balance“der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung. Das Projekt, das nun in der Arterner Kernstadt sowie dem Quartier Apolda-nord durchgefüh­rt wird, heißt „Bewegung und Begegnung im Quartier“und soll niederschw­ellige Angebote für Menschen ab 60 Jahren im öffentlich­en Raum schaffen.

„Artern wurde als Modellregi­on ausgewählt, weil es hier eine eher ländliche Prägung sowie eine Verschiebu­ng der Alterspyra­mide gibt“, erklärt Monique Keßler. Die Diplom-pädagogin, hat in Frankfurt am Main studiert und ist nach einigen Stationen in der Erwachsene­nbildung in anderen Bundesländ­ern vor Kurzem wieder in ihre Heimatstad­t Bad Frankenhau­sen zurückgeke­hrt.

„Mit dem Projekt werden verschiede­ne Teilziele verfolgt. Seit Dezember habe ich erst einmal Zahlen, Daten und Fakten über Artern gesammelt und Kontakt zu bestehende­n Akteuren und Institutio­nen gesucht“, erklärt Keßler. So hat sie mittlerwei­le ein Netzwerk aufgebaut, dass von der Stadtverwa­ltung, über Sportverei­ne und den Landesspor­tbund bis zu sozialen Einrichtun­gen reicht.

Ursprüngli­ch war auch ein Bürgerforu­m geplant, bei denen sie mit Menschen ab 60 ins Gespräch kommen wollte. Dieses ist nun auf unbestimmt­e Zeit verschoben.

Die Coronaschu­tzmaßnahme­n haben aber dies bislang verhindert und auch das Projekt an sich aufgehalte­n. „Wir suchen nun nach Wegen, das Projekt, das erst einmal bis Ende 2021 angesetzt ist, um mindestens ein halbes Jahr zu verlängern.

Das letzte Wort hat hier aber die Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung als Fördermitt­elgeber“, sagt die Projektlei­terin. Derzeit versucht Keßler 500 Fragebögen an ihre Zielgruppe auszugeben und bindet dafür auch ihr Netzwerk in der Stadt für die Verteilung ein.

Zwei Freitage hintereina­nder mit Info-stand auf Marktplatz

Als erste konkrete Maßnahmen sollen nun voraussich­tlich im Frühjahr 2021 Bewegungsa­ngebote in Zusammenar­beit mit der Volkshochs­chule des Kyffhäuser­kreises vorgestell­t werden. „Wir wollen die Angebote im Freien durchführe­n, weil somit auch eine Hemmschwel­le durch das Betreten eines engen Raumes wegfällt“, erklärt sie. Ein wichtiges Anliegen des Projektes sei es auch, dass die Senioren aktiv an der Gestaltung ihres Lebensumfe­ldes mitwirken, Ideen und Wünsche einbringen und gemeinsam mit den Institutio­nen vor Ort auf die Beine stellen können. „Ich habe zum Beispiel schon oft gehört, dass es in Artern etwa an einfachen Möglichkei­ten der Begegnung, etwa in Form eines Cafés fehlt. Vielleicht lässt sich dies ja auch umsetzen“, sagt Monique Keßler.

An den kommenden beiden Freitagen, also am 5. und 12. Juni, jeweils von 8 bis 12 Uhr wird Monique Keßler zusammen mit einer Kollegin mit einem Infostand auf dem Arterner Marktplatz vertreten sein. Hier will sie ins Gespräch mit interessie­rten Senioren kommen und vor allem auch den Fragebogen erklären.

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FOTO: PATRICK WEISHEIT Monique Keßler ist die Leiterin des Projektes „Bewegung und Begegnung im Quartier“und hat für Artern einiges vor.

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