Lebensbedingungen für Senioren in Artern verbessern
Mit Projekt Angebote für Menschen ab 60 Jahren schaffen und sie in Entwicklung einbinden
Artern. Als eine von zwei Modellregionen in Thüringen wird die Arterner Kernstadt derzeit auf ihre Seniorenfreundlichkeit untersucht. Seit Dezember 2019 ist Monique Keßler als Projektleiterin dafür in der Salinestadt unterwegs. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-pandemie wurde sie im geplanten Projektablauf jedoch etwas ausgebremst.
Grundlage des Vorhabens ist das Projekt „Älter werden in Balance“der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das Projekt, das nun in der Arterner Kernstadt sowie dem Quartier Apolda-nord durchgeführt wird, heißt „Bewegung und Begegnung im Quartier“und soll niederschwellige Angebote für Menschen ab 60 Jahren im öffentlichen Raum schaffen.
„Artern wurde als Modellregion ausgewählt, weil es hier eine eher ländliche Prägung sowie eine Verschiebung der Alterspyramide gibt“, erklärt Monique Keßler. Die Diplom-pädagogin, hat in Frankfurt am Main studiert und ist nach einigen Stationen in der Erwachsenenbildung in anderen Bundesländern vor Kurzem wieder in ihre Heimatstadt Bad Frankenhausen zurückgekehrt.
„Mit dem Projekt werden verschiedene Teilziele verfolgt. Seit Dezember habe ich erst einmal Zahlen, Daten und Fakten über Artern gesammelt und Kontakt zu bestehenden Akteuren und Institutionen gesucht“, erklärt Keßler. So hat sie mittlerweile ein Netzwerk aufgebaut, dass von der Stadtverwaltung, über Sportvereine und den Landessportbund bis zu sozialen Einrichtungen reicht.
Ursprünglich war auch ein Bürgerforum geplant, bei denen sie mit Menschen ab 60 ins Gespräch kommen wollte. Dieses ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Coronaschutzmaßnahmen haben aber dies bislang verhindert und auch das Projekt an sich aufgehalten. „Wir suchen nun nach Wegen, das Projekt, das erst einmal bis Ende 2021 angesetzt ist, um mindestens ein halbes Jahr zu verlängern.
Das letzte Wort hat hier aber die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als Fördermittelgeber“, sagt die Projektleiterin. Derzeit versucht Keßler 500 Fragebögen an ihre Zielgruppe auszugeben und bindet dafür auch ihr Netzwerk in der Stadt für die Verteilung ein.
Zwei Freitage hintereinander mit Info-stand auf Marktplatz
Als erste konkrete Maßnahmen sollen nun voraussichtlich im Frühjahr 2021 Bewegungsangebote in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kyffhäuserkreises vorgestellt werden. „Wir wollen die Angebote im Freien durchführen, weil somit auch eine Hemmschwelle durch das Betreten eines engen Raumes wegfällt“, erklärt sie. Ein wichtiges Anliegen des Projektes sei es auch, dass die Senioren aktiv an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes mitwirken, Ideen und Wünsche einbringen und gemeinsam mit den Institutionen vor Ort auf die Beine stellen können. „Ich habe zum Beispiel schon oft gehört, dass es in Artern etwa an einfachen Möglichkeiten der Begegnung, etwa in Form eines Cafés fehlt. Vielleicht lässt sich dies ja auch umsetzen“, sagt Monique Keßler.
An den kommenden beiden Freitagen, also am 5. und 12. Juni, jeweils von 8 bis 12 Uhr wird Monique Keßler zusammen mit einer Kollegin mit einem Infostand auf dem Arterner Marktplatz vertreten sein. Hier will sie ins Gespräch mit interessierten Senioren kommen und vor allem auch den Fragebogen erklären.