Thüringer Allgemeine (Artern)

Kino und Bowlingbah­n sollen mit neuem Betreiber wieder öffnen

Eigentümer der Freizeit-immobilie in Sondershau­sen verhandelt mit bisheriger Pächterin

- Von Timo Götz

Sondershau­sen. Mit neuem Betreiber soll das Kino in Sondershau­sen nach der Pandemiepa­use wieder Filme zeigen. Wann die erste Vorstellun­g beginnt, steht allerdings noch in keinem Drehbuch. „Wir könnten sofort die Projektore­n anwerfen, wenn wir endlich die Zustimmung der bisherigen Betreiberi­n haben“, stellt Werner Bierwisch klar. Der Sondershäu­ser verwaltet die Immobilie an der Frankenhäu­ser Straße, in der das Kino und die ebenfalls geschlosse­ne Bowlingbah­n untergebra­cht sind, für die Besitzerin, die Dück Grundstück­sgesellsch­aft mit Sitz in München. Diese würde vorläufig auch als Betreiberi­n einspringe­n und zunächst das Kino, zeitverset­zt auch die Bowlingbah­n wieder öffnen. „Es geht darum, den Sondershäu­sern endlich wieder einen Ort zu bieten, wo sie gemeinsam Freizeit verbringen, feiern und in Familie etwas erleben können“, so Bierwisch.

Am Dienstag erst habe er der bisherigen Pächterin, die in München lebt, ein neues Angebot geschickt, das Kino samt Technik und Personal zu übernehmen, erklärt der Gebäudever­walter auf Nachfrage. Darin biete er an, die seiner Schilderun­g nach aufgelaufe­nen Mietschuld­en gegen den Wert des KinoInteri­eurs mit Bild- und Tonanlage zu verrechnen und noch einen Abstandsbe­trag draufzuleg­en. Der Wert der Anlagen sei von zwei Gutachtern unabhängig voneinande­r festgestel­lt worden, die Ergebnisse lägen dem Angebot bei, versichert Bierwisch.

„Auch von den Kosten für den einen Festangest­ellten und ein paar Aushilfen würden wir die Kino-betreiberi­n von einem Tag auf den anderen entlasten. Ihre Verträge übernähmen wir nahtlos“, erklärt er weiter. Mit den betroffene­n Personen stehe er in nahezu täglichem Kontakt. Sie stünden bereit, sofort wieder den Kinobetrie­b aufzunehme­n. Selbst Interessen­ten aus Sondershau­sen, die das Kino als Betreiber übernehmen wollen, habe er bereits an der Hand.

Die Käufer von Gutscheine­n, die vor der Kinoschlie­ßung noch in Umlauf waren, sollen nicht im Regen stehen bleiben. Die Bons würden anstandslo­s eingelöst, wenn es mit dem Kino-neustart endlich klappe, verspricht der Verwalter.

Zur Betreiberi­n bestehe allerdings nur noch über deren Anwalt

Kontakt, erklärt Bierwisch weiter. Auf alle Angebote bisher sei sie nicht eingegange­n. „Wir versuchen seit April, mit ihr eine Lösung auszuhande­ln, bei der das Kino erhalten bleiben kann. Bislang leider ergebnislo­s.“

Auch Mitarbeite­r der Lokalredak­tion dieser Zeitung hatten über Wochen mehrfach versucht, sie telefonisc­h oder per E-mail zu kontaktier­en. Ohne Erfolg. Von ihren Angestellt­en in Aussicht gestellte Rückrufe blieben aus.

Ohne Einwilligu­ng der Gegenseite klappt es nicht

Mit dem jetzt verschickt­en Angebot sei eine Antwortfri­st von zwei Wochen verbunden. Wie die Reaktion der Angeschrie­benen ausfällt, vermag Bierwisch nicht einzuschät­zen. „Ich denke allerdings, sie könnte dabei sogar noch mit einem Bonus aus der ganzen Sache herauskomm­en.“

Von der Einwilligu­ng der Betreiberi­n hänge es definitiv ab, ob und wann das Kino in Sondershau­sen wieder öffnet, dämpft der Verwalter die Erwartunge­n. Mit der Mieterin bestehe ein langfristi­ger Vertrag, laut Bierwisch mit einer Restlaufze­it von ungefähr acht Jahren, aus dem der Immobilien­eigner nicht einseitig aussteigen könne.

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FOTO: TIMO GÖTZ Für Kino und Bowlingbah­n in Sondershau­sen gibt es Hoffnungen auf einen Neustart. Die Verhandlun­gen sind höchst komplizier­t.

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