„Impfrettung“kaum nachgefragt
Jenaer Agentur hält an Idee fest. Land setzt mehr auf Sonderimpfaktionen
Erfurt. Eine freundliche Spritze, die eine lächelnde Impfampulle mit der Aufschrift „Rette mich“hochhält: Die Maskottchen Pieks und Plop der Thüringer Aktion „Impfrettung“stehen für das Bestreben, so wenig Impfdosen wie möglich vernichten zu müssen.
Auf dem bundesweit einmaligen Portal „Impfrettung.de“können sich Impfwillige für den Fall registrieren lassen, dass in ihrer Nähe kurzfristig überschüssige Impdosen an die Frau oder den Mann gebracht werden müssen. Eine interaktive Landkarte zeigt infrage kommende Impfstellen, diese ist direkt verbunden mit der Terminvergabe
Seite der KVT. Alle Interessenten sollen so binnen 48 Stunden eine Rückmeldung der Impfstelle mit einem Impfangebot erhalten.
Das Angebot aus Jena ist vier Wochen nach dem Start allerdings weiter so gut wie unbekannt. Hatten sich in der ersten Woche noch etwa 200 Menschen gemeldet, bleibe das Interesse inzwischen deutlich unter den Erwartungen. Auf Nachfrage teilte die mitverantwortliche KV mit, man setzte inzwischen bei der Verimpfung vorhandener Impfstoffe eher auf die erfolgreichen und weitgehend terminfreien Familienund Sonderaktionen.
Die Idee zum Projekt stammt von jungen Mitarbeitern der Jenaer Digitalagentur „dot.source“, ausgeheckt im Rahmen eines jährlichen, firmeninternen Events. Ein Team habe die rechtlichen Grundlagen recherchiert, digitale Strategien und schließlich das Design kreiert, sagt It-mann Oliver Kling. Einen Großteil der Leistungen stellt die Digitalagentur der KV Thüringen kostenlos zur Verfügung. Eine Plakataktion zur Förderung des Projektes habe man allerdings bisher nicht auf den Weg gebracht.
Bei „dot.source“will man das Projekt trotzdem weiterlaufen lassen. Auch in anderen Bundesländern könnten auf diesem Wege Impfdosen gerettet und die bundesweite Impfrate erhöht werden.
impfrettung.de