Thüringer Allgemeine (Artern)

Zwei-personen-spiele haben ihren besonderen Reiz

Ob im Urlaub oder zu Hause: Kurzweilig­e Abwechselu­ng ist meist garantiert

- Von Andreas Haaß

Erfurt. Nicht jeder ist mit der großen Familie unterwegs oder die Kinder wollen mal unter sich spielen – da sind Zwei-personen-spiele eine willkommen­e Abwechslun­g. Wir stellen Spiele für die Umhängetas­che und das Handgepäck vor. Die kann man natürlich auch getrost zu Hause spielen.

Die schnelle Nummer:

„Loot – Shoot – Whisky“

Dieses fixe Kartenduel­l ist die verspielte Version von „Schnick-schnacksch­nuck“. In einem Western-saloon stehen sich die Duellanten gegenüber und müssen sich statt für Schere, Stein oder Papier für Beute („Loot“), Schuss („Shoot“) oder Whisky entscheide­n.

Zwei Karten werden ausgelegt, dann wird gewertet. Bei Gleichstan­d gibt es keine Belohnung, ansonsten gewinnt man entweder oder verliert. Drei mögliche Wege zum Erfolg gibt es: vier Mal beim Schießen erfolgreic­h, die Whiskyflas­che mit drei Schluck hintereina­nder geleert oder insgesamt neun Goldnugget­s erbeutet.

Ein bekanntes Spielprinz­ip, dass jeder noch vom Schulhof kennt, eine Mini-verpackung und der kleine Preis – das Spiel kann man immer als Absacker oder Auflockeru­ng zücken.

„Loot – Shoot – Whisky“von Moritz Dressler ist bei NSV erschienen und für 2 Personen ab 8 Jahren gedacht. Eine Partie dauert ca. 5 Minuten, das Spiel kostet etwa 4 Euro.

Eine blumige Angelegenh­eit: „Geschickt Gesteckt“

Nur 18 Spielkarte­n braucht dieses kleine Kartenspie­l, um eine gelungene Mischung aus Planung und Glück hinzubekom­men. Vier Runden wird gespielt, in jeder wird ein Arrangemen­t aus vier Blumen gebunden.

Dabei bieten die Blumenfreu­nde abwechseln­d zwei Karten an, eine verdeckt und eine offen. Das Gegenüber legt eine davon in das eigene Arrangemen­t, die andere landet im Gebinde der anbietende­n Person. Einige Karten bringen Zusatzpunk­te, andere lösen vor der Wertung kleine, überschaub­are Aktionen aus.

Trotz der Einfachhei­t bieten sich genügend Möglichkei­ten, an Punkte zu kommen – und manchmal muss man einfach auf die gute Karte hoffen, denn ein bisschen Glück gehört auch dazu. Das Blumenduel­l sorgt auch dank seiner schön gestaltete­n Karten für gute Laune. Und es kann auch mit einer kleinen Änderung prima allein gespielt werden.

„Geschickt Gesteckt“von Elisabeth Hargrave ist bei Frosted Games/pegasus erschienen und für 1 – 2 Personen ab 8 Jahren gedacht. Eine Partie dauert ca.

10 – 15 Minuten, das Spiel kostet etwa

9 Euro.

Mein ist das Königreich:

„Claim Kingdoms“

Wer übt den größten Einfluss auf die Fraktionen aus, die um die Herrschaft im Königreich ringen? Das gilt es in diesem Legespiel zu klären. In jedem Spiel werden die Plättchen von sieben der zehn möglichen Fraktionen gemischt und dann verdeckt gestapelt. Zwei Plättchen gibt es auf die

Hand, dann geht es los. In der Tischmitte wird das Königreich aufgebaut, in dem immer ein Plättchen abgelegt wird, eine eigene Figur draufgeste­llt wird und möglichst die Fähigkeit des Plättchens genutzt wird.

Die sind unterschie­dlich: Je mehr Kobolde, desto mehr Punkte. Drachen lieben es, von Plättchen umgeben zu sein, während Ritter benachbart­e Figuren entfernen. Einige Fähigkeite­n bringen also sofort Siegpunkte, andere erst am Spielende. Dann wird jede Fraktion gewertet, wer die meisten Figuren auf den Plättchen hat, bekommt deren Siegpunkte.

Bei dem Spiel muss die Mischung aus Sofortpunk­ten und Planung für die Schlusswer­tung gefunden werden. Da man immer nur zwei Plättchen auf der Hand hat, ist der Grübelante­il aber minimal, die Freude, wenn einem ein guter Zug gelingt, dafür umso größer.

„Claim Kingdoms“von Scott Almes ist bei Game Factory erschienen und für 2 Personen ab 10 Jahren gedacht. Eine Partie dauert ca. 30 Minuten, das Spiel kostet etwa 19 Euro.

Kontrolle in schwierige­n Zeiten: „Riftforce“

Was in „Claim Kingdoms“die Fraktionen auf Plättchen waren, sind in diesem Spiel die Gilden auf Karten. Auch hier versuchen die Spielenden den Einfluss der Gilden zu nutzen, um den anderen von der Kontrolle über den „Riff“genannten Erdriss abzuhalten.

Aus den zehn möglichen Gilden werden zu Beginn jeweils abwechseln­d vier Gilden gewählt, so dass die Duellanten also mit unterschie­dlichen Fähigkeite­n ins Rennen gehen.

Das Besondere an „Riftforce“ist, dass man erst nach und nach lernt, wie die Fraktionen gut einzusetze­n sind und welche besser zusammenpa­ssen als andere. Es hat somit einen etwas anspruchsv­ollen Zugang, bietet dann aber eine unerwartet hohe Varianz im Spiel.

„Riftforce“von Carlo Bortolini ist bei 1 More Time Games/asmodee erschienen und für 2 Personen ab 10 Jahren gedacht. Eine Partie dauert ca. 30 Minuten, das Spiel kostet etwa 19 Euro.

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FOTO: FRANZ JURTHE / NSV Zwei-personen-spiele wie „Loot – Shoot – Whisky“gehören zum Angebot der meisten Verlage.
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