Hundertjährige schwört auf gute Butter
Margarete Kunze aus Sondershausen gibt persönlichen Ernährungstipp und spielt gern Rommé
Sondershausen. Wird Margarete Kunze nach einem Tipp für ein langes Leben gefragt, kommt die Antwort prompt: „Esst gute Butter!“Sie selbst kam schon in Kindertagen auf den Geschmack. Immer wenn die Großmutter gebuttert hat, musste die kleine Margarete ein Fässchen davon zur Tante bringen. „Ich habe mich dann an den Wegesrand gesetzt und heimlich genascht“, erzählt sie und ihre Augen funkeln. Von Margarine hält sie nichts.
Am Donnerstag feierte die lebensfrohe Seniorin ihren 100. Geburtstag. Auch Sondershausens Bürgermeister Steffen Grimm (parteilos) und Pfarrerin Viktoria Bärwinkel
waren in die Seniorenresidenz „Udo Stiemerling Haus“in Sondershausen gekommen, um der Jubilarin zu gratulieren.
Aufgewachsen ist Margarete Kunze in Schlesien. Als junge Frau heiratete sie in Breslau, bekam zwei Söhne. Ihr erster Mann fiel im Krieg. Dann lernte sie Kurt Kunze kennen und lieben. 1944 heiratete sie den jungen Bahnangestellten, zog mit ihm in dessen Heimatstadt Nordhausen. Drei Töchter machten das Familienglück komplett. „Ich hatte keine Geschwister, habe mir darum immer viele Kinder gewünscht“, erzählt die Jubilarin. Mit fünf Kindern ging dieser Wunsch in Erfüllung. Heute kann sie sich auch über neun Enkelkinder, 16 Urenkel und sogar zwei Ururenkel freuen. Viele Familienmitglieder waren angereist, um mit ihr den besonderen Geburtstag im Gasthaus zu feiern.
Seit knapp zwei Jahren lebt Kunze in der Seniorenresidenz der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Mit ihrer Tochter, bei der sie zuvor lange in Sondershausen gewohnt hat, spielt sie jeden Nachmittag Rommé. „Wenn Monika gewinnt, hat sie wohl gemogelt“, sagt die Seniorin und lacht. Sie liest noch immer gern und viel. Früher waren es Krimis, heute sind es Liebesromane.
Wie Alice Mattauch, Leiterin der Awo-pflegeheime, berichtet, ist es bereits der dritte 100. Geburtstag, der in diesem Jahr in den Einrichtungen gefeiert werden konnte.