Hörerlebnisse und Zeitreisen
Sondershäuser Touristinformation im ehemaligen Ratskeller wieder eröffnet
Sondershausen. Wer künftig in der Musikstadt das Loh-orchester hören möchte, bekommt in der Stadtinformation nicht nur die Karten für eines seiner Konzerte. Gleich vor Ort kann der Besucher bald den Musikern lauschen. In einer der Gewölbenischen der neuen Touristinformation, die am Montag nach dem Umzug in den ehemaligen Ratskeller geöffnet hat, steht ein Hörsofa. Hier können Besucher Platz nehmen und auf dem Tablet die passende Musik abspielen, erzählt Mitarbeiter Alexander Strien.
Dazu gibt es Kaffee aus der Rösterei der Oldislebener Schokoladenmanufaktur. Der stammt nicht nur aus fair gehandelten Bohnen, sondern wird in Porzellantassen mit dem Musikstadtlogo ausgeschenkt. Es ist nicht die einzige Idee, die Marcus Strunck, Geschäftsführer der Stadtmarketing Gmbh und Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung, mit seinem Team entwickelt hat. Mehr als 107.000 Euro wurden durch die Stadt in die Touristinformation investiert. 80.000 Euro Fördermittel schießt die Aufbaubank zu.
Die moderne Touristinformation setzt auf vielfältige digitale Angebote neben allen klassischen Produkten. Eine Musikhöhle direkt beim Hörsofa bietet für Kinder eine interessante Beschäftigung. Mit einem Taktstock können sie hier auf Musiker und ihre Instrumente tippen und anschließend den Tönen lauschen. Gestaltet ist die Musikhöhle bereits, in der kommenden Woche, sagt Strunck, werde die Technik dann auch funktionieren.
Digital aufgearbeitet wurde überdies die Musikgeschichte der Stadt. Besucher können mit Hilfe eines Tablets auf einer Zeitschiene durch die Jahrhunderte navigieren und sich berichten lassen über die Orchester-historie und berühmte Gastmusiker.
Informieren können sich die Besucher auch über das aktuelle Musikgeschehen digital. Veranstaltungen werden auf einem großen Bildschirm eingeblendet. Die digitale
Informationsstelle bietet einen 3-Drundgang durch die Innenstadt, berichtet Marcus Strunck. Zu wichtigen historischen Gebäuden können weitere Informationen aufgerufen werden. Außer dem digitalen Stadtrundgang sollen in einem weiteren Schritt auch alle Wanderwege abrufbar sein.
Wer die Veranstaltungen und den Stadtplan lieber in der Hand hält, auch der ist in der Touristinformation weiter gut aufgehoben. Alle Karten seien in Papierform erhältlich, so Strunck. An einer klassischen Litfaßsäule können Plakate zu Veranstaltungen studiert werden. Es gibt Ansichtskarten zu kaufen und Souvenirs. Die Erzeuger der regionalen Produkte, die verkauft werden, sollen künftig noch stärker in den Vordergrund rücken, kündigt Strunck an. Mehr Informationen und eine Karte, die zeigt, wo sich Höfe und Manufakturen befinden, sind geplant.
Der Platz vor dem ehemaligen Sondershäuser Ratskeller wird bis Oktober gestaltet. Eine Bank, um den Kaffee auch in der Sonne zu genießen, soll es geben. Eine digitale Informationssäule soll Touristen außerhalb der Öffnungszeiten über die Stadt aufklären. Dort wird dann auch, so hofft Strunck, nach bestandener Zertifizierung durch den Deutschen Tourismusverband, das „rote I“für geprüfte Touristinformationen hängen.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr