Unendliche Geschichte
Wer im Zuge des bevorstehenden Regionalliga-aufstieges auf ein baldiges Ende des Insolvenzverfahrens beim FC Rot-weiß gehofft hatte, wurde enttäuscht.
Die Ablehnung der vorgeschlagenen Vergleiche mit einer Reihe von Anfechtungsgegnern durch die Gläubiger hat vor allem eines zur Folge: die Fortsetzung der zermürbenden Geschichte. Ohne (frisches) Geld für die Insolvenzmasse ist kein Insolvenzplan möglich; und ohne Insolvenzplan kein Abschluss des Verfahrens.
Das Dilemma, in dem Volker Reinhardt steckt, hat er sich größtenteils selbst zuzuschreiben. Statt im Umfeld des Vereins ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, wie es 1997 Günter Wagner und Klaus Neumann im damaligen Insolvenzverfahren gelungen war, ging der Verwalter in den vergangenen vier Jahren regelmäßig auf Konfrontation: mit Gläubigern, Investoren, Sponsoren, Funktionären.
Die Quittung, die er nun dafür erhielt, trifft allerdings in erster Linie den FC Rot-weiß. Dessen Hoffnung, „befreit“in die neue Saison starten zu können, wird sich wohl nicht erfüllen. Dabei ist es für den Verein ungleich schwerer, Unterstützung zu finden, solange das Verfahren läuft. Scheitert es gänzlich, droht noch immer der Absturz mit der Löschung aus dem Register.
Dieses Horrorszenario mag gar nicht so recht zur Aufbruchsstimmung passen, die derzeit am Steigerwald herrscht. Die jüngste Siegesserie der Mannschaft hat eine kleine Euphorie entfacht. Auch die Anstrengungen, die Strukturen zu professionalisieren und den Status als Dfb-nachwuchsleistungszentrum wiederzuerlangen, sind vielversprechende Weichenstellungen für eine bessere Zukunft.
Doch das Damoklesschwert Insolvenz schwebt weiter über allem.