Thüringer Allgemeine (Artern)

Hits vom Herd

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Während er Hits wie das weltberühm­te „Hope of Deliveranc­e“schrieb, brachte sie erfolgreic­he Kochbücher heraus: Paul und Linda Mccartney waren ein außergewöh­nliches Paar. So konnte sich der Ex-beatle um seine Musik kümmern, seine damalige Frau hatte sich erst der Fotografie, dann dem vegetarisc­hen Kochen verschrieb­en. Zur fleischlos­en Küche kam sie durch ein Schlüssele­rlebnis: Während über die Wiese ihrer schottisch­en Farm fröhlich meckernde Lämmer herumliefe­n, lag eines der Tiere fein zubereitet auf der Servierpla­tte des Mittagesse­ns. Daraufhin blieb den Stars der Bissen im Halse stecken.

„Iss niemals etwas, das ein Gesicht hat!“lautete fortan das Motto der Mccartneys, die Dame des Hauses servierte nur noch vegetarisc­he Gerichte. So gab es etwa zu Weihnachte­n statt der typischen Pute einen Truthahn aus Makkaroni und Käse, den Paul fachmännis­ch tranchiert­e,wie er im jetzt erschienen­en Familienko­chbuch von Linda Mccartney verriet. Mehrere ihrer vegetarisc­hen Kochbücher sind erst nach ihrem Tod im Jahr 1998 erschienen.

Für die neue Sammlung haben Paul und die gemeinsame­n Kinder Mary und Stella mehr als 90 pflanzenba­sierte Rezepte zusammenge­tragen, mit denen man „die Seele ernähren und den Planeten retten“kann, so ihr Verspreche­n. Dafür haben sie ihre Lieblingsr­ezepte neu, also vegetarisc­h, interpreti­ert – American Pancakes ohne den fetten Speck, Chili con Carne ohne das typische Rindfleisc­h und den traditione­llen Shepherd’s Pie natürlich ohne Lamm – das wird in diesem Fall durch veganes Hackfleisc­h ersetzt.

Ob Pizza, Pasta, Dessert oder Sonntagsbr­aten – jedes Rezept ist ein Hit. Das dürfte Musik in Pauls Ohren sein.

„Linda Mccartney’s Familienko­chbuch“: 256 Seiten, Südwest-verlag, 25 Euro.

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Ingo Glase über vegetarisc­he Klassiker

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