Bundeswehr erweitert Standort Bad Frankenhausen
Die Kyffhäuserkaserne wächst sowohl räumlich als auch personell. Der Ausbau ist schon seit Jahren geplant
Der Bundeswehrkaserne in Bad Frankenhausen wird wachsen, sowohl räumlich als auch personell. Dies hatte der Standortälteste und Kommandeur des Versorgungsbataillons 131, Oberstleutnant Sven Heidel, zuletzt auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang der Bundeswehr und der Stadt Bad Frankenhausen angekündigt.
Grund, so Presseoffizier des Versorgungsbataillons Christian Frost, sei „der große Zuwachs an Material, den die Bundeswehr im Allgemeinen und gerade auch der Standort Bad Frankenhausen mit dem Panzerbataillon 393 und dem Versorgungsbataillon 131 seit einigen Jahren erfahren“hat. „Durch die Verpflichtung in der Nato im Rahmen der schnellen Eingreiftruppe „Nato Response Force“(NRF) als so genannte Speerspitze „Very High Readiness Joint Task Force“(VJTF) haben beide Bataillone einen größeren Infrastrukturbedarf“, erläutert er. Dies betreffe in vielen Punkten das Material.
Aber auch Personal, Instandsetzung und Ausbildungseinrichtungen
forderten einen immer größeren Raumbedarf. Allgemein gehe die Entwicklung auf die sicherheitspolitische
Lage seit der Krim-Annexion 2014 und der damit verbundenen Aufstellung einer VJTF zurück,
was sich „in der Infrastruktur der Heimatstandorte wiederfinden musste“. Auf dem Weg hin zur materiellen Vollausstattung der Bundeswehr zunächst der 10. Panzerdivision finden sich auch hier weitere notwendige Infrastrukturmaßnahmen wieder, so Frost.
Die seit Jahren geplante Erweiterung der Kyffhäuserkaserne befindet sich seit 2022 in der Umsetzung. Um 16,5 Hektar soll das Kasernengelände wachsen, das sich bereits seit 2020 vergrößerte und in diesem Jahr eine Gesamtgröße von 90 Hektar erreichen wird“, kündigt der Bundeswehrsprecher an.
Kasernengelände expandiert auf 90 Hektar
Die anstehenden Baumaßnahmen umfassen Abstellflächen, Fahrzeughallen, Unterkunftsgebäude, Anbindungen an das bestehende Straßenund Wegenetz, zusätzliche Sporthalle und Sportflächen, Lehrsaalgebäude, eine neue Hindernisbahn sowie diverse kleine Einzelvorhaben, wobei einige kleinere Bauprojekte bereits abgeschlossen oder für die nächste Zeit angeordnet sind. „Die große Erweiterung des Kasernengeländes erfolgt ab April mit anschließender Einfassung. Laut Frost werden dann „nach und nach die Bauvorhaben mit einem Planungshorizont von bis zu 15 Jahren angestoßen“.
Für das Jahr 2025 hat sich Deutschland verpflichtet, der Nato mit der 10. Panzerdivision eine einsatzbereite Heeresdivision zur Verfügung zu stellen. Um die Führungsfähigkeit des Verbandes zu verbessern, soll dieser mit modernen, verlegefähigen Gefechtsständen ausgestattet werden. Die Verbände in Bad Frankenhausen als Teil der zweiten Bereitschaftsstufe der „Division 2025“(„Kaltstartfähigkeit“) werden laut Frost 2024 umgegliedert, was einen Aufwuchs am Standort um rund 500 Dienstposten bedeute. Nach Abschluss der Umgliederung wächst der Standort auf rund 2000 Bundeswehrangehörige an, die langfristige Personalplanung obliege dabei dem Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr.
Weitere Baumaßnahmen seien hinsichtlich der Ausbildung geplant, denn seit 2023 findet in Bad Frankenhausen wieder Grundausbildung statt. Der anteilige Infrastrukturbedarf der Grundausbildungskompanie beschränke sich dabei überwiegend auf Unterkünfte und Ausbildungsräume sowie der Nutzung der neuen Sportstätten.