In Greußens Kindergärten wird alles digital
Neues System soll Eltern und Personal erlauben, alltägliche Dinge per Computer zu erledigen
Vom Rechner zu Hause oder auch via Smartphone sollen Eltern ihre Kinder in Zukunft in einem der drei Kindergärten der Landgemeinde Stadt Greußen anmelden können. Dafür wolle die Kommune jetzt eine neue Software für die Verwaltung ihrer Kindereinrichtung anschaffen, wie von Bürgermeister Torsten Abicht (parteilos) jetzt zu erfahren war.
Auch wenn die Kleinen dort schon betreut werden, soll es beispielsweise auf digitalem Wege möglich sein, den Sprößling kurzfristig als krank zu melden. Selbst Essenbestellungen könnten demnächst auf diese Weise möglich sein.
An technischen Kapazitäten muss noch gearbeitet werden
Und nicht zuletzt könne das Personal seine Einsatzzeiten per Computer mi dem neuen System viel flexibler abstimmen als bisher, ist Abicht überzeugt. Auf dieser Basis währen auch abgestufte Betreuungzeiten künftig besser umzusetzen.
Bislang allerdings fehlen in den Kindergärten bislang die technischen Voraussetzungen, um ein solche digitales System umzusetzen. Nicht nur, dass pro Einrichtung in der Regel nur ein Rechner zu er Verfügung steht, um die neue Software dort überhaupt anwenden zu können. Darüber hinaus seien die Verbindungen zum Internet in den
Kindertagesstätten bisher gar nicht schnell genug, um den digitalen Datenverkehr, der mit dem neuen System entstehen würde, zu bewältigen, wie der Bürgermeister selbst einschätzt. „Trotz allem müssen wir jetzt den Anfang machen, um auf lange Sicht unsere Kindereinrichtungen attraktiv zu halten und auch
die Arbeitsabläufe für deren Verwaltung möglichst effektiv zu gestalten“, begründet er, warum das neue System nun schnellstmöglich eingesetzt werden soll.
Dabei soll nun der Kindergarten in Westerengel Vorreiter werden, wie Abicht weiter erklärt. Dort seien schon bald die besten Voraussetzungen
dafür geschaffen, weil das Gebäude einen Glasfaseranschluss bekommen solle und damit schnelle Datenübertragungen problemlos mögliche werden. Rund 70.000 Euro hat der Stadtrat Greußens bereits bewilligt um den Hausanschluss und die Verkabelung im Gebäude installieren zu lassen. Dabei kooperiert die Landgemeinde mit dem Kyffhäuserkreis, der die Grundschule mit neuer Digitaltechnik ausstatten lassen will. Kindergarten und Grundschule sind in einem Gebäude untergebracht. Technisch lassen sich die Anschlussarbeiten so gut kombinieren. „So sparen wir als Kommune Geld. Wenn wir die Verkabelung allein in Auftrag gegeben hätten, wäre es sicher fast doppelt so teuer geworden“, so der Bürgermeister. Außerdem kümmere sich der Landkreis um die Ausführung der Arbeiten im gesamten Gebäudekomplex. Dafür wurde eine Vereinbarung zwischen Gemeinde und Kreisverwaltung getroffen.
Die Bauarbeiten in Westerengel sollen im Sommer über die Bühne gehen. Bis dahin will die Kommune auch die neue Software angeschafft und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst haben. Wahrscheinlich stünden dann die digitalen Möglichkeiten zumindest für den Kindergarten in Westerengel zu Beginn des neuen Kindergartenjahres im August in vollem Umfang zur Verfügung, schätzt Abicht ein. Teilweise könne das neue System aber auch von den Mitarbeitern in den anderen Einrichtungen genutzt werden, auch wenn dort noch keine Glasfaseranschlüsse für den Datenaustausch zur Verfügung stehen. Die Digitalisierung dort muss die Gemeinde in nächster Zeit wohl allein auf die Beine stellen.