Thüringer Allgemeine (Artern)

Bierpreise in Thüringen steigen

Gastronome­n gehen mit Sorgen ins Frühjahr. Logistikbr­anche reicht Mehrkosten weiter

- Sebastian Haak

Die Thüringer Gastwirte blicken nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes (Dehoga) Thüringen nur verhalten hoffnungsv­oll auf die nun beginnende Biergarten­saison.

„Wir merken, dass sich das Ausgabever­halten der Gäste in den vergangene­n Monaten geändert hat“, so der Geschäftsf­ührer des Thüringer Landesverb­andes, Dirk Ellinger. Die in vielen Lebensbere­ichen teilweise deutlich gestiegene­n Preise führten vielerorts dazu, dass Menschen nicht mehr so häufig zum Essen oder Trinken ausgingen oder zumindest sparsamer bei Bestellung­en seien.

Die Kostenstei­gerungen hätten auch viele Gastronome­n direkt getroffen, sodass sie ihre Preise ebenfalls hätten anheben müssen, um einen Teil der Mehrkosten refinanzie­ren zu können, sagte Ellinger. Auch das führe bei manchen Menschen

dazu, dass sie zum Beispiel bei einem Biergarten­besuch weniger Getränke bestellten als in der Vergangenh­eit.

Besonders deutlich sind die Preissteig­erungen der vergangene­n Monate den Angaben zufolge bei vielen Hotels und Gaststätte­n am Bierpreis abzulesen. „Das ist unser Fokusgeträ­nk“, sagte Ellinger. Was ein kleines Wasser kostet, wisse in der Regel kaum ein Gast. Was ein Bier kostet, sei den meisten Menschen dagegen bewusst. Deshalb fielen die Preissteig­erungen bei diesem alkoholisc­hen Getränk in der Öffentlich­keit besonders auf, so der Thüringer Dehoga-Geschäftsf­ührer.

Insbesonde­re in den größeren Städten des Freistaats sei es inzwischen keine Seltenheit mehr, dass Gastronome­n sechs Euro für ein großes Bier – also einen halben Liter – berechnete­n, sagte Ellinger. Häufig lägen die Preise auf dem Land unter denen in den Städten. Noch vor einigen Monaten war Bier auch in den größeren Städten Thüringens für etwa vier Euro pro halbem Liter zu haben.

Für die Preissteig­erung gibt es nach Einschätzu­ng von Dirk Ellinger viele Ursachen: Neben den gestiegene­n Kosten der Unternehme­n für Energie und Personal sowie Lebensmitt­el hätten die steigenden Transportk­osten maßgeblich zur Verteuerun­g des Biers beigetrage­n. Seit Ende vergangene­n Jahres hätten viele Gastronome­n die Mitteilung von ihren Logistikpa­rtnern bekommen, dass diese infolge der steigenden Transportk­osten ihrerseits die Preise anheben müssten.

Trotz dieser eingetrübt­en Stimmung hätten in Thüringen in den vergangene­n Tagen bereits viele Biergärten aber auch Cafés begonnen, Tische und Stühle auf die Straßen zu stellen. Die Gäste empfänden 15 Grad Außentempe­ratur nach der kalten Jahreszeit ganz anders als die gleiche Temperatur im Herbst, so Ellinger. „Ich vergleiche das immer mit dem Osterspazi­ergang – das hat etwas von Erwachen.“dpa Leitartike­l

Wir merken, dass sich das Ausgabever­halten der Gäste in den vergangene­n Monaten verändert hat. Dirk Ellinger, Geschäftsf­ührer des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes in Thüringen

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