Junge Geschäftsleute beleben den Greußener Markt wieder
Zwei Läden werden am Dienstag in der Innenstadt neu eröffnet. Inhaber sehen viele Vorteile
In gleich zwei bislang leerstehenden Ladenlokalen am Greußener Marktplatz stehen seit Dienstag die Türen wieder für Kunden offen. Junge Geschäftsleute aus Greußen wollen sich an den beiden Standorten in der Innenstadt eine eigene Existenz aufbauen. Mit den Neueröffnungen verbinden die Jungunternehmer und auch Ortschaftsbürgermeister Peter Georgi (CDU) die Zuversicht, das die Greußener Innenstadt nun nach Jahren des Niedergangs und reihenweiser Ladenschließungen wieder stärker belebt wird.
„Ich setze schon darauf, dass nicht nur an Markttagen häufiger Laufkundschaft zu uns in den Laden findet“, begründet Tommy Krüger seine Entscheidung, mit seinem Geschäft „Michas Autoshop“für Autoteile und Fahrräder in ein altes Haus mit geräumigem Laden am Markt umzuziehen. Auch die Geschwister Ricarda und Jan Specht versprechen sich vom Standort ihres Friseur- und Tätowierstudios „Woodpeckers“schon, von Kundschaft gut wahrgenommen zu werden. „Die Parkplätze direkt vor der Ladentür sind schon ein Vorzug,
wie ich finde.“Sorgen, mit dem Geschäft am Markt vielleicht eine falsche Wahl getroffenen zu haben, hat die Friseurmeisterin nicht. „Nachdem ich bereits seit 18 Jahren als Friseurin in Greußen arbeite, finden mich meine Kunden sicher auch in meinem eigenen Salon.“
Der befindet sich in einem Haus, das der Familie Specht seit ein paar Monaten gehört. So müssen sowohl Ricarda als auch ihr Bruder Jan, der sein Tattoostudio in einer Ecke des Ladens eingerichtet hat, keine übermäßigen Belastungen durch überzogene Miete fürchten. „Die Forderungen
waren auf der Suche nach einer Immobilie für einen eigenen Salon bisher immer eine zu große Hürde“, so Ricarda Specht. Nun hat sie im Obergeschoss über dem neuen Laden sogar noch eine eigene Wohnung. „Um eine zerzauste Frisur vom Wetter auf dem Weg zur Arbeit muss ich mir keine Gedanken mehr machen“, scherzt sie.
Vor kurzem selbst gekauft hat Jungunternehmer Tommy Krüger das Gebäude, in dem er am Dienstag sein Geschäft neu eröffnet hat. „So habe ich einfach die Sicherheit, um hier auf Dauer zu investieren“, erklärt der 27-Jährige. Schon in den Umbau des Erdgeschosses habe er eine Menge Geld gesteckt. Dafür seien die Bedingungen jetzt deutlich besser als am alten Standort außerhalb der Innenstadt und doppelt soviel Platz als bisher habe er auch. „Die Ladenlokale hier am Markt sind nicht so winzig, wie manche glauben“, räumt er mit einem Vorurteil auf. Auch beim Ausbau des Obergeschosses hat sich Krüger noch etwas vorgenommen. Dort sollen mehrere hochwertige Wohnungen entstehen, die er vermieten will. Damit es bei all den Plänen auch mit dem laufenden Geschäft klappt, helfen auch Mutter Andrea und Vater Michael, von dem Krüger das Unternehmen vor gut drei Jahren übernommen hat., im Laden mit. Insgesamt sind dort vier Leute beschäftigt.
Ohne die Hilfe von Familie und Freunden sei es unmöglich gewesen, die Geschäfte in der Innenstadt aufzubauen, stellen sowohl die Specht-Geschwister als auch Tommy Krüger klar. Gemeinsam loben sie aber auch die Handwerker aus der Region, die schnell und flexibel gearbeitet und so auch zur Neubelebung des Marktplatzes in Greußen beigetragen hätten.