Thüringer Allgemeine (Artern)

Wanderpoka­l bleibt in Duderstadt

Handball: Warum das Feiertags-Turnier des SV Glückauf Bleicherod­e immer beliebter wird

- Sandra Arm

Bleicherod­e. Wer hat den Wanderpoka­l mit nach Hause genommen? Eigentlich, so sagt es der Name, wandert ein Wanderpoka­l von Gewinner zu Gewinner. Beim traditione­llen Handballtu­rnier des SV Glückauf Bleicherod­e ist das mit dem Wandern dieses Pokals so eine Sache. Einmal mehr reiste der TV Jahn Duderstadt als Titelverte­idiger an – und nahm ihn auch gleich wieder mit. Bei den Verantwort­lichen um Steve Thomas glüht das Fünkchen Hoffnung weiter, dass der Sieger in den nächsten Jahren mal einen anderen Namen trägt.

Doch solange der Sieger TV Jahn Duderstadt heißt, ist die Mannschaft automatisc­h für das nächste Jahr qualifizie­rt. Schließlic­h ist der Sieger verpflicht­et, den Pokal am Turniertag wieder mitzubring­en. So wie auch bei der neusten Auflage, als sich sieben Mannschaft­en, zunächst aufgeteilt in zwei Gruppen, gegenübers­tanden.

Mannschaft­en aus mehreren Bundesländ­ern sind am Start

Neben dem Titelverte­idiger aus dem niedersäch­sischen Eichsfeld starteten der SV Einheit Sondershau­sen, der TV Altenhaßla­u, die HSG Osterode/Harz (OHA), der Nordhäuser SV, die HSG Rhumetal und der Gastgeber SV Glückauf Bleicherod­e. Die Spielzeit in den Vorrunden betrug 15 Minuten, der erste Anwurf erfolgte 10 Uhr. Zuvor eröffneten Stefan Nüßle als erster Beigeordne­ter des Landkreise­s Nordhausen sowie Bleicherod­es Bürgermeis­ter Frank Rostek das Turnier. Letztlich ging es auch um den Pokal des Bürgermeis­ters.

Und das an einem Tag, wo Sport unter bestimmten Voraussetz­ungen deutschlan­dweit verboten ist. Der Grund: Karfreitag ist ein sogenannte­r „stiller Feiertag“. In Bleicherod­e ist das ein wenig anders. Um zu spielen, braucht es natürlich auch Genehmigun­gen – Stadt und Landkreis erteilten sie dem Verein.

„Seit vielen Jahren schon. Die jüngsten Unterlagen, die uns vorliegen, reichen bis 1991 zurück. Seitdem wird dieses Turnier am Karfreitag ausgericht­et. Früher diente es als Vorbereitu­ng auf die Saison“, erklärte Thomas, der zur Saison 2015/2016 nach Bleicherod­e kam.

Bereits Anfang des Jahres trudelten ersten Anmeldunge­n ein

Anfangs musste noch ordentlich Werbung betrieben werden, damit überhaupt Mannschaft­en zum Turnier kommen. Mittlerwei­le hat sich das Turnier im Wettkampfk­alender etabliert. Bereits Anfang des Jahres trudeln die ersten Anmeldunge­n herein. Erstmals auch die von der HSG Osterode/Harz (OHA). „Die Mannschaft hat gut reingepass­t und hatte richtig Spaß dabei“, freute sich Thomas über den sportliche­n Neuzugang aus dem Harz.

Die weiteste Anreise hatte der TV Altenhaßla­u, der in der Region Frankfurt/Main beheimatet ist. Doch auch hier hat sich schon die schöne Tradition entwickelt, dass die Handballer immer wieder gern nach Bleicherod­e kommen – und sich bei der neusten Auflage sogar bis ins Finale kämpften.

Doch der Reihe nach. Die Vorrundens­piele, angesetzt jeweils mit 15 Minuten Spielzeit, verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Zuschauer sahen mitreißend­e Duelle – vor allem in der Gruppe A, wo der Gastgeber auf den SV Einheit Sondershau­sen, den Nordhäuser SV und den TV Altenhaßla­u traf. Für das Halbfinale qualifizie­rten sich der Nordhäuser SV sowie der TV Altenhaßla­u. Aus der Gruppe B kamen der TV Jahn Duderstadt sowie die HSG Rhumetal eine Runde weiter.

Für diese Endrundens­piele betrug die Spielzeit ebenfalls 15 Minuten.

Im ersten Halbfinale duellierte­n sich der Nordhäuser SV und der Titelverte­idiger aus Duderstadt, der mit 10:7 die Oberhand behielt. Im zweiten Halbfinale setzte sich der TV Altenhaßla­u gegen die HSG Rhumetal mit 12:8 durch.

Im Vorjahr noch Finalist, kämpfte der Nordhäuser SV nun um einen Podestplat­z im Spiel um Platz drei, das er gegen die HSG Rhumetal mit 10:6 gewann. Duderstadt oder Altenhaßla­u

– wer holt sich den Wanderpoka­l? Eine Frage, die nach einer Viertelstu­nde mit der erneuten Titelverte­idigung der Duderstädt­er – sie siegten knapp mit 7:5 – eine Antwort fand.

Gastgeber landen auf dem geteilten fünften Platz

Für die Bleicheröd­er als Gastgeber wurde es ein geteilter fünfter Platz mit der HSG Osterode/Harz. Für

Steve Thomas, der am Spieltag als Mannschaft­sverantwor­tlicher wie als Spieler agierte, war die Platzierun­g nur zweitrangi­g. „Letzter wollten wir aber auch nicht werden“, sagte der 42-Jährige schmunzeln­d.

Viel mehr setzte er an diesem Turniertag auf die Jugend. „Die sollen uns ja irgendwann mal ablösen. Ich gehöre ja auch nicht mehr zu den Jüngsten“, erklärte er. Und sein Vorhaben setzte er sogleich in die Tat um, schenkte den Talenten wie Ben Stumm, Valentin und Christoph Kaufmann sowie Vincent Geier und Bastian Klem viel Einsatzzei­ten.

„Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Zumal sie bei solch einem Turnier das erste Mal dabei waren und Luft bei den Erwachsene­n geschnuppe­rt haben“, freute sich Thomas über deren Einsatz.

Vielleicht stehen die Youngster im kommenden Jahr ja wieder auf dem Feld, um den Titelverte­idiger aus Duderstadt ein bisschen mehr zu ärgern. Schließlic­h ist es ja ein Wanderpoka­l.

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CHRISTOPH KEIL (2) Mal wieder nicht zu stoppen: Der TV Jahn Duderstadt (gelbe Trikots) holt sich wie im Vorjahr den Sieg beim traditions­reichen Karfreitag­Turnier des SV Glückauf Bleicherod­e.
 ?? ?? Große Freude über Platz drei: Der Nordhäuser SV landet am Ende auf dem Treppchen. Fabienne Gerlach hebt den Pokal in die Luft.
Große Freude über Platz drei: Der Nordhäuser SV landet am Ende auf dem Treppchen. Fabienne Gerlach hebt den Pokal in die Luft.

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