Nach heißen Einsätzen keine Dusche
Lange Mängellisten für die meisten Feuerwehr-Gerätehäuser der Landgemeinde Greußen im Brandschutzbedarfsplan
Verschwitzt und manchmal noch von Ruß und Schlamm verdreckt, müssen viele Feuerwehrleute in der Landgemeinde Stadt Greußen nach Einsätzen direkt in ihre zivilen Klamotten steigen. Duschen fehlen in fast allen Feuerwehrgerätehäusern in den Ortsteilen der Landgemeinde. In einigen gibt es nicht einmal Toiletten und getrennte Umkleideräume für Frauen und Männer auch längst nicht überall. Bis auf den Gebäudekomplex der Stützpunktfeuerwehr in Greußen entspricht kein einziges der übrigen acht Gerätehäuser den Anforderungen der Unfallverhütungsvorschrift für Feuerwehren.
Zu diesen Ergebnissen kamen Experten für Feuerwehrplanung als sie den Zustand der Gebäude und deren Ausstattung für den jetzt vorliegenden Brandschutzbedarfsplan der Landgemeinde erfassten. „Wir entwickeln jetzt gerade ein Investitionsprogramm, nach dem wir in den kommenden Jahren schrittweise die gravierendsten Mängel an den Feuerwehrhäusern beheben wollen“, versichert Torsten Abicht (parteilos) angesichts der riesigen Bedarfsliste.
In Rohnstedt und Feldengel fehlen sogar Toiletten
Selbst der Stützpunkt in Greußen erfüllt die Normen der Unfallverhütungsvorschrift nicht ohne Einschränkungen. Dort fehlt es immerhin nur an einer sogenannten Schwarz-Weiß-Trennung. Das bedeutet, es gibt keinen durch einen Sanitärtrakt von den Umkleideräumen getrennten Bereich zum Ausziehen verschmutzter Einsatzkleidung. Alle anderen Gerätehäuser erfüllen diese Norm der Vorschrift ebenfalls nicht. Darüber hinaus stellten die Brandschutzplaner dort oft noch viel gravierendere Mängel fest. Ganz besonders lang sind die Mängellisten für die Gerätehäuser
in Rohnstedt und Feldengel. Die Gebäude dort sind nicht einmal beheizt. Es fehlen sogar Toiletten oder Waschgelegenheiten. Von getrennten Umkleideräumen für Frauen und Männer in der Einsatzgruppe ganz zu schweigen.
Solche gravierenden Mängel weisen die übrigen Gerätehäuser immerhin nicht mehr auf. An vielen Standorten wie etwa in Westerengel, Otterstedt oder Niederspier und auch Rohnstedt stellten die Experten
allerdings fest, dass die Stellplätze in den Fahrzeughallen zu klein für die laut Brandschutzplanung für die Ortsteile benötigten Einsatzfahrzeug samt Technik sind.
Bei allen sonstigen Mängeln ist das Gerätehaus in Feldengel wenigstens groß genug. Allerdings passen modernere Fahrzeuge dort nicht durch das zu kleine Hallentor. Die Landgemeinde müsse nun darauf achten, dass für die laut Bedarfsplan festgelegten Fahrzeuge auch die erforderlichen Stellplätze zur Verfügung stehen, forderten die Brandschutzplaner.
Prekär wird das bauliche Problem jetzt vor allem in Westerengel. Für die dortige Feuerwehr ist ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank vorgesehen. Allerdings passt ein solches nicht in die zu niedrige Halle. Im Bedarfsplan wird vorgeschlagen den Stellplatzboden abzusenken oder gleich eine neue Halle zu bauen. Die Entscheidung in Greußen über die dafür in naher Zukunft nötigen Investitionen steht noch aus.
Als Problem, dass auch mit Investitionen in die Gebäude kaum zu lösen ist, erwies sich in vielen Orten der Standort der Gerätehäuser. Diese stehen so, dass eine kreuzungsfreie Zu- und Anfahrt, wie sie für reibungslose Einsätze nötig wäre, nicht vorhanden ist. Betroffen sind die Feuerwehren in allen Engelsdörfern, Rohnstedt und Niederspier.