Thüringer Allgemeine (Artern)

Garnbacher Unikate zieren Erfurt

Neue Holzbänke und eine übergroße Hand. Kettensäge­nkunst bereichert den Domplatz

- Susann Salzmann

Im Zentrum der Thüringer Landeshaup­tstadt steht seit kurzem Kunst, an dem die Speedcarve­r Krüger aus Garnbach im Kyffhäuser­kreis entscheide­nden Anteil trugen: Holzbänke, aufwendig mit der Kettensäge bearbeitet, zeigen unterschie­dlichste Motive und machen den Erfurter Domplatz um einen Anziehungs­punkt reicher.

Symbolträc­htiger Keimling in gigantisch­er Hand

Drapiert und integriert wurden die einzigarti­gen Sitzgelege­nheiten und Holzkunstw­erke um das Domplatzbe­et herum. Für die Gestaltung der neuen Holzmöbel arbeiteten die beiden Landschaft­sgärtner Roger Chartron und Tim Tenzler mit Unterstütz­ung von zwei externen Meistern an der Säge zusammen – gemeint ist Krügers Kettensäge­kunst aus Garnbach, sagte Erfurts Stadtsprec­her Patrick Weisheit.

Die beiden externen Künstler haben der Stadt bereits bei der Entstehung des Rupfi 2.0 – einer Holzfigur – tatkräftig zur Seite gestanden und zeigten den beiden Mitarbeite­rn vom Garten- und Friedhofsa­mt verschiede­ne Schnitztec­hniken. Fünf neue und kunstvolle Bänke schmücken nun zusätzlich das bunte Blumenbeet.

Das Domplatzbe­et zählt zur guten Tradition Erfurts als Landeshaup­tstadt, so Weisheit und gilt als ein beliebter Treffpunkt.

Die Bänke wurden laut Stadtsprec­her aus dem Holz einer großen, alten Pappel gefertigt. Das Besondere sind die handgeschn­itzten Motive auf den Lehnen – diese zeigen Erfurter Sehenswürd­igkeiten wie Dom und Severi-Kirche, die Krämerbrüc­ke und die Neue Mühle. Zwei Blumenmoti­ve stehen stellvertr­etend für Erfurt als Blumenstad­t, heißt es von der Stadt.

Besonderer Hingucker ist eine gigantisch­e Hand mit einem Keimling in der Mitte des Beetes.

„Diese symbolisie­rt nicht nur die Tradition der Erfurter Saatzucht, sondern greift auch die Problemati­k des Klimawande­ls und die daraus resultiere­nden Probleme für die Pflanzenwe­lt auf“, so Weisheit. Der Aufbau des Beetes dauerte nach

Aussagen der Stadt fünf Tage. Allein die erledigten Vorbereitu­ngen zogen sich über mehrere Wochen hin. Sieben Lkw-Ladungen Erde waren für die Bepflanzun­g der kreisförmi­gen Fläche nötig gewesen, so Weisheit.

Der Frühjahrsf­lor besteht in diesem Jahr aus ungefähr 2500 Violen, 20 Edelginste­r, 15 Deutzia, drei Spiersträu­chern sowie zwei Seidigen Hartriegel. Jeweils eine Blasenspie­re, eine Kupferbirn­e und der große Eschen-Ahorn in der Mitte ergänzen das bunte Arrangemen­t. Eine Sommerbepf­lanzung erfolgt planmäßig Ende Mai – nach den Tagen der Eisheilige­n.

Die Spuren von Krügers Kettensäge­nkunst finden sich an etlichen Stellen auch in Nordthürin­gen. Etwa am Beginn des Wanderwege­s in den Rabenswald. Mehr als ein Dutzend Fantasie-Figuren, Torsos und mehr zieren dort den Beginn des Wanderwege­s. Krügers Figuren haben es außerdem bereits unter die Wasserober­fläche geschafft. Im Sundhäuser See können Taucher in etwa zehn Metern Tiefe die künstlich angelegte Unterwasse­rstadt „Nordhusia“erkunden. sal

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STADTVERWA­LTUNG ERFURT/EMELY STEHR (2) Die Lehne dieser Bank gegenüber vom Dom ist das Abbild der Krämerbrüc­ke.
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Die riesige Hand aus Holz im Blumenbeet ist auch ein Symbol.

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