Thüringer Allgemeine (Artern)

In den Freibädern wird eifrig gebaut

Der Frühling steht in den Startlöche­rn und die Badesaison beginnt in vielen Orten des Kyffhäuser­kreises bald

- Kerstin Fischer, Susann Salzmann, Andrea Hellmann, Timo Götz

Kyffhäuser­kreis. Provisoris­ch geflickt muss, das Becken im Greußener Freibad eine weitere Saison lang halten und möglichst wenig Wasser verlieren. Die gröbsten Schäden wurden jetzt mit Beton verschloss­en, im Herbst soll die in einigen Teilen schon über 90 Jahre alte Beckenanla­ge komplett saniert werden. Noch in der bevorstehe­nden Saison können sich die Badbesuche­r aber schon einmal auf wärmeres Badewasser freuen, weckt Objektleit­er Uwe Jorcke Vorfreude. Eine Anlage, die das Brunnenwas­ser anwärmt, bevor es in das Becken fließt, sei installier­t. Für das Planschbec­ken sei ein Sonnensege­l neu angeschaff­t

Komplett umgebaut wurde über den Winter der Kiosk, den die Landgemein­de Stadt Greußen vom privaten Vorbesitze­r abgekauft hat. Um den Imbiss neu verpachten zu können, renovierte Uwe Jorcke, der im Winter im Bauhof arbeitet, das Gebäude innen. Neue Wände zog er ein, damit Toilette und Umkleidera­um vorhanden sind, die bislang fehlten. Auch die Küche wurde vollständi­g mit gastronomi­egerechten Edelstahlm­öbeln samt Kochstelle und Abzug neu eingericht­et. Einen Pächter aber suche die Kommune noch.

Ebeleben investiert 10.000 Euro in Brunnen

Im Ebelebener Freibad wurde, weil der Wasserzufl­uss zuletzt immer wieder Probleme bereitete, der Brunnen vollkommen regenerier­t, berichtet Bürgermeis­ter Steffen Gröbel (FW). „Das lässt sich die Kommune gut 10.000 Euro kosten.“Außerdem werde in neue Beckenköpf­e investiert. Nachdem die Komplettsa­nierung der Anlage ins Wasser fiel, müssten nun nach und nach die Schäden beseitigt werden. Betonteile für den Beckenrand gössen die Mitarbeite­r vom Bauhof selbst. Verschoben wurde der Baustart für das neue Toiletteng­ebäude. Der ursprüngli­che Planer sei erkrankt und werde jetzt durch einen anderen Fachmann ersetzt. Noch in diesem Jahr aber werde der Bau beginnen, sagt Gröbel.

In Sondershau­sen haben vor eineinhalb Wochen die Pflegearbe­iten im Bergbad begonnen. „Das Laub wird weggeräumt, der Rasen gepflegt, gemalert und Kleinigkei­ten repariert“, berichtet der kommunale Sportstätt­enverantwo­rtliche Thomas Rießland. Das Becken muss

noch gesäubert werden. Bis 15. Mai soll alles fertig sein.

Bis dahin sollen auch alle Rettungssc­hwimmer gefunden sein, zeigt sich Rießland optimistis­ch. Der frühe Ferienbegi­nn in Thüringen am 20. Juni sorgt hier für eine Herausford­erung. Wenn die Schüler schon ab Vormittag ins Wasser abtauchen können, müssen Studenten noch lernen.

Verlängert­e Saison im Freibad Großfurra

In Großfurra sorgt der frühe Ferienbegi­nn für eine Saisonverl­ängerung. Der Badesportv­erein wird das Freibad bis Ende August öffnen und nicht nur für die sechswöchi­ge Ferienzeit. Bis es so weit ist, haben die Ehrenamtli­chen noch alle Hände voll zu tun. Aktuell wird das Becken gesäubert. „Unser Quellwasse­r und sehr kalkhaltig“, erzählt Badesportv­ereinschef Detlef Wiegel. Das Säubern nehme viel Zeit in Anspruch. Grob gesäubert hat die Feuerwehr. Dafür rücken die Kameraden immer mit ihrer Jugendabte­ilung an und spritzen das Becken ab. Dafür sei man sehr dankbar. Anschließe­nd säubern die Vereinsmit­glieder mit dem Kärcher. Probleme bereitet aktuell der bröckelnde Beckenrand. Bis Juni müsse man dafür noch eine Lösung finden. Im Roßlebener Freibad fällt die Badesaison

in diesem Jahr flach. Grund sind die Baumaßnahm­en. 2,5 Millionen Euro fließen in die Einrichtun­g. Die Bauarbeite­n werden sich laut Roßlebens Bauamtslei­ter Klaus-Dieter Arnold aller Voraussich­t nach bis zum 14. Juni 2025 erstrecken. Geplant ist ein barrierefr­eier Zugang vom Eingangsar­eal bis zum Schwimmbec­ken. Darüber hinaus wird das Becken saniert und die Abwasserte­chnik erneuert, erzählt Arnold. Aufgrund der Kostenstei­gerungen wurde von der geplanten Rundumerne­uerung des Sozialgebä­udes abgesehen, allerdings wird dort eine barrierefr­eie Dusche mit WC samt Umkleide hergericht­et. Die Investitio­n wird mit 2,043 Millionen Euro gefördert.

Ein öffentlich­es Badevergnü­gen gibts zwei Kilometer von Roßleben entfernt im Familienba­d „Hohe Schrecke“in Wiehe. Nachdem der betreibend­e Verein beim Austausch der Beckenfoli­e gut in der Zeit liegt, wird das Anbaden am 1. Juni anvisiert.

Ebenfalls zum 1. Juni beginnt die Freibadsai­son im Soleschwim­mbad Artern. Die Vorbereitu­ngen laufen und ein neuer Schwimmmei­ster sei inzwischen gefunden, teilte Arterns Sprecherin Antje Große mit.

Im Naturbad in Heldrungen greift der engagierte Naturschwi­mmbadverei­n um Maik Balthasar

dem Arbeiter-SamariterB­und als Betreiber bei der Vorbereitu­ng unter die Arme. „Hecken, Bänke, Rasenmahd: Wir sind schon regelmäßig dabei. Im Aufenthalt­sraum wurde ein neues Fenster eingebaut, die Wand muss noch verputzt und gestrichen werden und dann wird auch noch der Sprungturm gepinselt, der voriges Jahr durch den TÜV kam“, berichtet der Vereinsche­f. Am 18. Mai soll die Saison eröffnet werden. „Und vielleicht starten wir auch einen Arschbombe­nwettbewer­b, das müssen wir aber erst mal sehen“, verrät Balthasar.

Im Oberheldru­nger Ortsteil Harras ist der Bade- und Freizeitsp­ortverein schon weit mit seinen Saisonvorb­ereitungen: „Vor einem Monat haben wir das Wasser abgelassen, das Becken gekärchert, kleine Reparature­n am Putz vorgenomme­n und demnächst wird das Becken gestrichen und laufend das Grün gepflegt“, sagt Vereinsvor­sitzende Klaudia Daßler.

Am 1. Juni ist Saisonbegi­nn. In diesem Jahr wollen die Vereinsmit­glieder auch den Volleyball­platz auf Vordermann bringen. Dort soll es neuen Sand für die Spielfläch­e geben. Mit Fördermitt­eln wird außerdem auch noch ein Rasentrakt­or angeschaff­t sowie ein Tor für die Werkstatt. Und auch an einer Dachrinne

und am Fußboden des Veranstalt­ungsraums besteht dringend Handlungsb­edarf.

Neue Pumpe für Freibad in Harras

Die zurücklieg­ende Saison endete für den Verein wenig erfreulich: Der viele Regen Ende August hatte Schlamm von den Feldern in die Quelle und von dort ins Becken gespült, außerdem wurde die Pumpe samt Aufhängung weggerisse­n, die hinterher nicht mehr zu gebrauchen war. Zum Glück half die Gemeinde bei der Anschaffun­g einer neuen Pumpe und eine Spezialfir­ma spülte die Rohre frei. Nun schauen alle nach vorn und freuen sich auf die neue Saison. Am 1. Mai soll das frische Wasser ins Becken fließen. Dank des neu gestemmten Brunnens dauert dies nur noch zwei statt fünf Wochen.

Ebenfalls am 1. Juni geht das Freibad in Oldisleben mit einer Eröffnungs­party an den Start. „Da das gerade ein Samstag und auch noch der Kindertag ist, passt das“, sagt René Jacob vom Freundeskr­eis Oldisleben. Um das Bad kümmert sich Schwimmmei­ster Sebastian Werner zusammen mit einem Bauhofmita­rbeiter. Er hat inzwischen das Grün im Zaum und das Becken gereinigt, seit zwei Wochen läuft das Quellwasse­r ein.

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TIMO GÖTZ Steffi Gans (links) und Carola Weber pflegen die Wege auf dem Freibadgel­ände in Greußen.

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