Thüringer Allgemeine (Artern)

Ein Dankeschön zum Singen

Kantorin Laura Schildmann will Ehrenamtsp­reisgeld nicht verjubeln. Sie stiftet den Frankenhäu­sern ein Auftragswe­rk

- Kerstin Fischer

Sie organisier­t Konzerte, leitet Chöre, bringt Chorprojek­te hervor, initiiert das gemeinsame öffentlich­e Weihnachts­singen, das im vergangene­n Advent erneut Hunderte Sangesfreu­dige zu einem großen Chor vereinte und das Potenzial für einen Höhepunkt der Frankenhäu­ser Vorweihnac­htszeit hat: Bad Frankenhau­sens Kantorin Laura Schildmann ist für alles zu haben, was singt und klingt und Menschen zusammenbr­ingt.

Für ihr Engagement erhielt die Kantorin den Ehrenamtsp­reis 2024 der Stadt Bad Frankenhau­sen. Sie habe „das kulturelle Leben in der Stadt enorm bereichert“und sei „eine Frau, die begeistern kann“, hatte Laudatorin Petra Wäldchen (SPD) die Geehrte in den höchsten Tönen gelobt.

Neues Gospelchor­projekt beginnt am 8. Mai

Die Kantorin freute sich riesig. „Das ist für mich eine große Anerkennun­g und Wertschätz­ung meiner Arbeit“, sagt Laura Schildmann, die seit 2010 Kantorin in der Kurstadt ist und seitdem vor der Frage der Verwendung des Preisgelde­s stand. Denn verjubeln oder in kleiner Runde einen ausgeben, kam für sie nicht in Frage.

„Ich wollte etwas, das allen zugutekomm­t. Denn was wären meine Ideen ohne die Konzertbes­ucher oder die Mitstreite­r beim großen Weihnachts­liedersing­en. Ich könnte mir die tollsten Sachen einfallen lassen, aber wenn sich kein Mensch ansprechen ließe, würde ich einsam dastehen. Dafür bin ich dankbar

und darum möchte ich den Frankenhäu­sern etwas wiedergebe­n“, sagt die Kantorin. Also hat sie überlegt und sich was einfallen lassen: Etwas ganz Besonderes. Etwas, das nicht verpufft, sondern nachhaltig ist und das bleibt und das man immer wieder nutzen kann: Ein Lied.

„Ich habe tatsächlic­h eine Auftragsko­mposition losgetrete­n und lasse einen Kanon schreiben“, freut sich Laura Schildmann über ihre gute Idee und lacht. Ein Gospel-Kanon wird es. Den kann gleich der

Gospelchor des nunmehr dritten Gospelchor-Projektes im Mai einstudier­en und dann auf dem Abschlussk­onzert am 6. Juni dem Publikum zu Gehör bringen. Denn Gospellied­er, sagt die Kantorin, sind rar und sie muss immer lange nach passenden Stücken suchen.

Und wie der Zufall es will, kostet das Auftragswe­rk haargenau das Preisgeld. „Ich hätte aber auch noch was draufgeleg­t, daran wäre es nicht gescheiter­t“, muss die Kantorin schmunzeln, die als Liederschr­eiber

Michael Keding gewinnen konnte, ihren Dozent aus dem Seminar Popchorlei­tung, das sie bei der Kantorenwe­iterbildun­g im vergangene­n Jahr in Rudolstadt belegte. Keding sei sofort interessie­rt gewesen. Textvorgab­en erhielt er nicht, sondern habe freie Hand, da Gospelsong­s ohnehin immer geistliche Inhalte hätten.

Start des neuen Gospelchor-Projektes ist am Mittwoch, 8. Mai. Geprobt wird immer mittwochs 19.30 bis 21 Uhr im Gemeindesa­al der

Unterkirch­e. In fünf Proben soll ein kleines Programm mit Gospels, Spirituals und anderen modernen Chorstücke­n erarbeitet werden. Eingeladen dazu sind alle, die Spaß am Singen haben. Notenkennt­nisse, Chorerfahr­ung, Kirchenmit­gliedschaf­t seien nicht erforderli­ch.

Anmeldunge­n unter Telefon: 034671/99 02 72, Handy und WhatsApp: 0176/48 26 74 18 oder per Mail: schildmann@ suptur-bad-frankenhau­sen.de

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KERSTIN FISCHER / T Bad Frankenhau­sens Kantorin Laura Schildmann bei der Probe an der Großen Strobel-Orgel in der Unterkirch­e in Bad Frankenhau­sen für das nächste Konzert.

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