Apothekerprotest am Mittwoch im Kyffhäuserkreis
Arzneimittelversorgung erfolgt teilweise über die Notdienstklappe
Die Apothekerschaft protestiert am 17. April erneut gegen Bürokratiewahnsinn und moniert fehlenden Nachwuchs. Das wirkt sich auch im Kyffhäuserkreis aus. Die Branche wolle zeigen, wie es sein würde, wenn das Apothekennetz vor Ort immer weiter ausgedünnt würde und immer mehr Anlaufstellen der Arzneimittelversorgung aus den Ortsbildern verschwinden, sagte Kristina Fliege, Inhaberin der Arterner Engel-Apotheke. Zu diesem Anlass sind Apotheken aufgerufen, Schaufenster zu verhängen. Einige Apotheken werden Medikamente ab Mittwochnachmittag nur noch über die Klappe ausgeben; andere schließen komplett.
Verhangene Fenster und Klappendienst
Nach ersten Abfragen Flieges beteiligen sich an der Protestaktion die meisten Apotheken im östlichen Kyffhäuserkreis. Neben der EngelApotheke werden sich außerdem die Bad Frankenhäuser Anlaufstellen sowie die Roßlebener Apotheke „Zur Goldenen Aue“an der Aktion beteiligen und spätestens ab Mittwochnachmittag eine Notversorgung über die Klappe gewährleisten. Die Roßlebener Unstrut-Apotheke macht am 17. April von 13 bis 15 Uhr Klappendienst und sei danach geschlossen. Mittwochnachmittag schließen auch die Apotheken in Wiehe und Heldrugen. Die Löwen-Apotheke in Artern ist ohne Einschränkungen erreichbar.
Seit Monaten protestieren die Apotheker für Bürokratieabbau. Im Laufe der Jahre nahm die Bürokratie zu. Pro Woche fallen in Flieges Apotheke rund 40 Arbeitsstunden für Bürokratie an, gab sie einen Einblick. „Das heißt, eine ganze Arbeitskraft ist nur mit Bürokratie beschäftigt“, verdeutlichte sie.