Guter Späteinkauf auf dem Land
Oldislebener Basar fördert den Kindergarten mit Verkauf von Second-Hand-Kindersachen
Kindersachen sind keine preiswerten Güter. Aus diesem Grund und anderen Gründen wird in Oldisleben seit Jahren ein besonderer Sachenbasar auf die Beine gestellt. Die Rede ist vom Zuckerrübchen-Basar, einem Angebot für Eltern und Großeltern oder solche, die es werden. Börsen, wie die in Oldisleben, gibt es in derselben Art viele im Kyffhäuserkreis, doch eines ist trotzdem in Oldisleben anders als anderswo: Hier beginnt das Stöbern in den Sachen für den schmalen Taler schon am Freitag und geht samstags weiter.
Die zweite Möglichkeit gibt es Mitte Oktober
Stichwort: Late-Night-Shopping. In einem Dorf, wo die sprichwörtlichen Bordsteine meist ab 18 Uhr hochgeklappt sind, geht es zum Frühlings- und Herbstbasar im Mehrzwecksaal erst richtig los. Zumindest wenn die Frauen des Elternbeirates der „Hinze Kids“- so heißt die örtliche Kita - am Start sind. Zweimal im Jahr wird vom Elternbeirat mit weiteren Helfern der Sachenbasar über jeweils zwei Tage organisiert. Freitagabend zwischen 19 und 21 Uhr können alle Interessierten bereits stöbern.
Eine Idee, die es nach Wissen der aktiven Mütter so noch nirgends anders im Kyffhäuserkreis gibt. „Damit bieten wir vor allem Berufstätigen die Möglichkeit, die sonst am Wochenende verhindert sind“, sagte Mit-Organisatorin Madlen Walter. Der Freitag als späte Einkaufsmöglichkeit von Kinderbekleidung, Spielzeug, Kindersitzen, Kinderwagen und Co. habe sich über die letzten drei Jahre etabliert. „Freitags haben wir den höheren Zulauf“, sagte sie. Das war diesmal nicht anders. Ungefähr 120 Besucher schauten sich bergeweise Baby- und Kinderklamotten genau an und verließen den Mehrzwecksaal nicht selten mit proppenvollen Einkaufstaschen, ohne für die gebrauchte, aber gut erhaltene Ware ein kleines Vermögen
auszugeben. Von vielen Einkäufern bekomme man ein sehr gutes Feedback zum Late-Night-Shopping, erzählten die Elternbeiräte übereinstimmend.
Das Konzept helfe so unter anderem, lange Warteschlangen am Samstagmorgen zu vermeiden. Zum anderen trage das zweitägige Angebot dazu bei, dass für soziale Projekte mehr zusammenkommt. Insgesamt 15 Prozent des Gesamterlöses kommen der Kita „Hinze Kids“zugute. In der Vergangenheit konnte die durch den Sachenbasar entstandene Finanzspritze unter anderem bei der Umsetzung eines Spielgerätes helfen, erzählten die Organisatorinnen stolz. Von der Summe, die nach einem Basar zusammen kommt, muss obendrein keine Miete für die Nutzung der Räumlichkeiten gezahlt werden, bedanken sich die Organisatorinnen. Die Gemeinde stelle den Mehrzwecksaal kostenlos zur Verfügung. Das Mehr an Geld kommt dem Nachwuchs zugute. Wofür das in diesem Jahr eingenommene Geld verwendet wird, steht noch nicht fest.
Außerdem steht nach der Frühjahrsbörse im April noch die zweite Spielzeug- und Sachenbörse am 18. und 19. Oktober an. Auch dann wird es wieder die abendliche Einkaufsmöglichkeit geben. Nur das Bekleidungsangebot konzentriert sich dann auf Herbst- und Wintersachen. Und auch dann wird vermutlich wieder der Freundeskreis Oldisleben e.V. mit Tischen und Bänken unterstützen, auf denen die Unmengen von Gebrauchtem ausreichend Platz finden werden.
Seit nunmehr drei Jahren gibt es die Zuckerrübchen-Basare. Von B wie Babybedarf über K wie Krabbeldecke bis S wie Spielzeug wird zweimal im Jahr nach Saison alles aufgetischt, was private Verkäufer abgeben wollen.
Die Verkaufsnummern werden jedes Mal neu vergeben. Im Schnitt bieten 55 Verkäufer - so wie jüngst gebrauchte und noch nicht abgetragene Sachen an. Eine Standgebühr müssen die Verkäufer nicht zahlen.
Damit bieten wir vor allem Berufstätigen, die sonst am Wochenende verhindert sind, die Möglichkeit zum Einkaufen. Madlen Walter, Mitorganisatorin des Basars in Oldisleben