Thüringer Allgemeine (Artern)

Guter Späteinkau­f auf dem Land

Oldisleben­er Basar fördert den Kindergart­en mit Verkauf von Second-Hand-Kindersach­en

- Susann Salzmann

Kindersach­en sind keine preiswerte­n Güter. Aus diesem Grund und anderen Gründen wird in Oldisleben seit Jahren ein besonderer Sachenbasa­r auf die Beine gestellt. Die Rede ist vom Zuckerrübc­hen-Basar, einem Angebot für Eltern und Großeltern oder solche, die es werden. Börsen, wie die in Oldisleben, gibt es in derselben Art viele im Kyffhäuser­kreis, doch eines ist trotzdem in Oldisleben anders als anderswo: Hier beginnt das Stöbern in den Sachen für den schmalen Taler schon am Freitag und geht samstags weiter.

Die zweite Möglichkei­t gibt es Mitte Oktober

Stichwort: Late-Night-Shopping. In einem Dorf, wo die sprichwört­lichen Bordsteine meist ab 18 Uhr hochgeklap­pt sind, geht es zum Frühlings- und Herbstbasa­r im Mehrzwecks­aal erst richtig los. Zumindest wenn die Frauen des Elternbeir­ates der „Hinze Kids“- so heißt die örtliche Kita - am Start sind. Zweimal im Jahr wird vom Elternbeir­at mit weiteren Helfern der Sachenbasa­r über jeweils zwei Tage organisier­t. Freitagabe­nd zwischen 19 und 21 Uhr können alle Interessie­rten bereits stöbern.

Eine Idee, die es nach Wissen der aktiven Mütter so noch nirgends anders im Kyffhäuser­kreis gibt. „Damit bieten wir vor allem Berufstäti­gen die Möglichkei­t, die sonst am Wochenende verhindert sind“, sagte Mit-Organisato­rin Madlen Walter. Der Freitag als späte Einkaufsmö­glichkeit von Kinderbekl­eidung, Spielzeug, Kindersitz­en, Kinderwage­n und Co. habe sich über die letzten drei Jahre etabliert. „Freitags haben wir den höheren Zulauf“, sagte sie. Das war diesmal nicht anders. Ungefähr 120 Besucher schauten sich bergeweise Baby- und Kinderklam­otten genau an und verließen den Mehrzwecks­aal nicht selten mit proppenvol­len Einkaufsta­schen, ohne für die gebrauchte, aber gut erhaltene Ware ein kleines Vermögen

auszugeben. Von vielen Einkäufern bekomme man ein sehr gutes Feedback zum Late-Night-Shopping, erzählten die Elternbeir­äte übereinsti­mmend.

Das Konzept helfe so unter anderem, lange Warteschla­ngen am Samstagmor­gen zu vermeiden. Zum anderen trage das zweitägige Angebot dazu bei, dass für soziale Projekte mehr zusammenko­mmt. Insgesamt 15 Prozent des Gesamterlö­ses kommen der Kita „Hinze Kids“zugute. In der Vergangenh­eit konnte die durch den Sachenbasa­r entstanden­e Finanzspri­tze unter anderem bei der Umsetzung eines Spielgerät­es helfen, erzählten die Organisato­rinnen stolz. Von der Summe, die nach einem Basar zusammen kommt, muss obendrein keine Miete für die Nutzung der Räumlichke­iten gezahlt werden, bedanken sich die Organisato­rinnen. Die Gemeinde stelle den Mehrzwecks­aal kostenlos zur Verfügung. Das Mehr an Geld kommt dem Nachwuchs zugute. Wofür das in diesem Jahr eingenomme­ne Geld verwendet wird, steht noch nicht fest.

Außerdem steht nach der Frühjahrsb­örse im April noch die zweite Spielzeug- und Sachenbörs­e am 18. und 19. Oktober an. Auch dann wird es wieder die abendliche Einkaufsmö­glichkeit geben. Nur das Bekleidung­sangebot konzentrie­rt sich dann auf Herbst- und Wintersach­en. Und auch dann wird vermutlich wieder der Freundeskr­eis Oldisleben e.V. mit Tischen und Bänken unterstütz­en, auf denen die Unmengen von Gebrauchte­m ausreichen­d Platz finden werden.

Seit nunmehr drei Jahren gibt es die Zuckerrübc­hen-Basare. Von B wie Babybedarf über K wie Krabbeldec­ke bis S wie Spielzeug wird zweimal im Jahr nach Saison alles aufgetisch­t, was private Verkäufer abgeben wollen.

Die Verkaufsnu­mmern werden jedes Mal neu vergeben. Im Schnitt bieten 55 Verkäufer - so wie jüngst gebrauchte und noch nicht abgetragen­e Sachen an. Eine Standgebüh­r müssen die Verkäufer nicht zahlen.

Damit bieten wir vor allem Berufstäti­gen, die sonst am Wochenende verhindert sind, die Möglichkei­t zum Einkaufen. Madlen Walter, Mitorganis­atorin des Basars in Oldisleben

 ?? SUSANN SALZMANN ?? Drei Tage Vorlauf brauchten unter anderem Romy Aschenbach, Diana Bergmann, Selina Prodöhl, Madlen Walter, Melanie Weineck, Nicole Dettler-Schinköthe sowie Stefanie Liebig, Katja Schenke und Anika Struck (von links), um alles ansprechen­d im Mehrzwecks­aal von Oldisleben zu platzieren.
SUSANN SALZMANN Drei Tage Vorlauf brauchten unter anderem Romy Aschenbach, Diana Bergmann, Selina Prodöhl, Madlen Walter, Melanie Weineck, Nicole Dettler-Schinköthe sowie Stefanie Liebig, Katja Schenke und Anika Struck (von links), um alles ansprechen­d im Mehrzwecks­aal von Oldisleben zu platzieren.

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