Thüringer Allgemeine (Artern)

Gorsleben hübscht sich auf

Vereine und Freiwillig­e bereiten den Ort auf die 15. Thüringer Adjuvanten­tage vor

- Kerstin Fischer

Wo in der Gorslebene­r Faschingsz­eit König Karneval unter Girlanden das Zepter schwingt, haben jetzt Spachtel und Pinsel die Regentscha­ft übernommen: Seit März wird im Festsaal des Gemeindeha­uses die Tapete von den Wänden gekratzt. Gorsleben hübscht sich auf für die 15. Thüringer Adjuvanten­tage, auch an vielen anderen Stellen.

Zu dem in Fachkreise­n geschätzte­n Musikfesti­val mit Konzerten, gemeinsame­m Singen, Orgeltour, Kirchenfüh­rungen, Ausstellun­gen, Workshops, Vorträgen, Adjuvanten­schmaus und Festgottes­dienst werden vom 31. Mai bis 2. Juni in der Stadt An der Schmücke Besucher aus dem ganzen Freistaat erwartet. Dreh- und Angelpunkt ist Gorsleben, der Geburtsort des Komponiste­n und Universitä­tsgelehrte­n Sethus Calvisius (1556-1615).

Frische Farbe für Wände und Türen, Festsaal kommt in die Kur

Dafür verpasst Gorsleben seinem Festsaal aus dem Ortschafts­budget eine Rundum-Kur, mit neuer Tapete sowie frischer Farbe an Wänden und Türen. „Schirmherr der Adjuvanten­tage ist der Thüringer Ministerpr­äsident. Vielleicht kommt er auch, dann möchten wir uns nicht blamieren“, sagt Ortschafts­bürgermeis­ter Dietmar Strickrodt (pl) am Dienstag bei einem Ortstermin, als der Saal im Tiefschlaf zu liegen scheint. Doch nach Feierabend und an den Wochenende­n sind die freiwillig­en Handwerker wieder da. Die Zeit drängt. Schon bis 25. Mai muss alles fertig sein, dann ist der Saal für eine Jugendweih­efeier vermietet.

Ein paar Häuser weiter, im kleinen Stricklade­n, trifft sich jeden Dienstag die Handarbeit­sgruppe zum Wimpelnähe­n. 1250 Meter Wimpelkett­e hatten die Frauen für

die 1250-Jahr-Feier Gorslebens 2022 genäht, die zusammen mit Leihgaben aus den Nachbarort­en den Ort zierten.

Seit zwei Monaten erweitern sie den Gorslebene­r Bestand, denn für die Adjuvanten­tage werden die anderen Orte ihre Wimpelkett­en wohl selbst benötigen.

Auch der „Tag der Umwelt“vergangene­n Samstag stand ganz im Zeichen des überregion­alen Kulturerei­gnisses: Im Saal wurde weiter renoviert, in und um die Kirche geputzt, am Spielplatz Gerüste und Waldschänk­en gestrichen, Rasen gemäht und der Park aufgeräumt, in dem am 1. Juni das in die Adjuvanten­tage eingebunde­ne große Kinderfest

stattfinde­n soll. Neben den Karnevalis­ten beteiligte­n sich Freiwillig­e aus der Kirchengem­einde, aus Feuerwehr und Feuerwehrv­erein, Traktoren-, Heimat- und Schützenve­rein am Umwelttag. „67 Personen haben sich am Samstag in die Listen eingetrage­n. Und das waren längst nicht alle“, freut sich Dietmar Strickrodt als Koordinato­r des Arbeitsein­satzes, der mit einem gemütliche­n Beisammens­ein an der Feuerwehr bei Bratwurst und Bier endete, über den Eifer.

Die Thüringer Adjuvanten­tage gibt es seit 2008. Die 15. Adjuvanten­tage holte Heldrungen­s Pfarrer Dirk Sterzik in die Region. Beeindruck­t von Seth Kalwitz hatte er

sich um die Austragung des Musikfesti­vals beworben, in das auch Hemleben und Hauteroda sowie die Gemeinden Oberheldru­ngen und Etzleben eingebunde­n sind. Eröffnet werden die Adjuvanten­tage am Freitag, 31. Mai, im Goslebener Gemeindesa­al durch die Freie Gemeinscha­ftsschule IBKM.

Bereits am 2. Mai wird es im Arterner Ortsteil Schönfeld einen ersten Vorgeschma­ck auf die Musik aus jener Zeit geben und um 19 Uhr als erstes „musikalisc­hes Bonbon“aus jener Zeit eine Sonate des Reinsdorfe­r Flötisten und Komponiste­n Johann George Tromlitz (1725-1805) durch Familie Telschow zu Gehör gebracht.

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KERSTIN FISCHER Gorsleben mit Ortschafts­bürgermeis­ter Dietmar Strickrodt (pl) steht im Festsaal des Bürgerhaus­es, der in neuem Glanz erstrahlen soll.

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