Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Nach Sieg in Kalifornien ist Clintons Nominierung sicher
US-Präsident Obama gratulierte seiner Ex-Außenministerin zum Vorwahl-Sieg. Konkurrent Sanders gibt aber nicht auf
Washington. Nach weiteren klaren Vorwahlsiegen führt Hillary Clinton als erste Frau die US-Demokraten in den Wahlkampf um das Weiße Haus.
Die frühere Außenministerin gewann am Dienstag in New Jersey, New Mexico, South Dakota und im größten Bundesstaat Kalifornien. Ihr innerparteilicher Rivale Bernie Sanders entschied die Abstimmungen in Montana und North Dakota für sich. Bei den Republikanern war der New Yorker Milliardär Donald Trump in den fünf letzten Vorwahlen als einziger Kandidat übrig geblieben. Der umstrittene politische Quereinsteiger überschritt endgültig die Nominierungsschwelle von 1237 Delegierten.
Clinton vereint nun nach Ende fast aller Vorwahlen eine Mehrheit der demokratischen Delegierten auf sich. Sie braucht für die Nominierung auf dem Parteitag im Juli zusätzlich die Stimmen einiger unabhängiger Super-Delegierter, von denen ihr aber bereits Hunderte ihre Zustimmung zugesichert haben.
Die frühere First Lady erklärte sich in New York zur Siegerin. Ihr Kontrahent Bernie Sanders gibt dennoch nicht auf. Er wolle für einen Sieg bei der allerletzten Vorwahl in der Hauptstadt Washington kämpfen.
US-Präsident Barack Obama gratulierte Clinton zu ihrem Sieg und ihrem „historischen Wahl- kampf“. Er dankte aber auch Vermonts Senator Sanders für einen Wahlkampf, der Millionen Amerikaner elektrisiert habe. Obamas Sprecher erklärte, der Präsident werde Sanders heute im Weißen Haus treffen.
Trump rief die Republikaner eindringlich zur Geschlossenheit auf. „Sie geben mir die Ehre, die Partei zu führen“, sagte er bei New York. „Wir schließen nun ein Kapitel der Geschichte und beginnen ein anderes.“dpa Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt über den USWahlkampf: „Es könnte sich bitter rächen, sollte Clinton in den Kampf gegen Donald Trump mit der Haltung gehen, ihr Sieg stehe so gut wie fest. Dafür war schon der Vorkampf überaus hart, dafür ist sie nicht die strahlend-mitreißende Kandidatin, der die Herzen der Massen zufliegen.“
Der Tagesspiegel aus Berlin meint: „Chancenlos ist Trump nicht bei der Hauptwahl im Herbst. Clinton hat aber die besseren Aussichten – und das größere Wählerpotenzial: die klare Mehrheit der Frauen, der Afroamerikaner und Latinos sowie des jüngeren Teils der Bevölkerung.“
In der Westfälischen Nachrichten aus Münster heißt es: „Leicht wird es für Clinton nicht. Aber Geschichte geschrieben hat sie schon jetzt.“