Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Arbeitgebe­r pochen auf Vereinbaru­ng

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Neuer Mindestloh­n ohne neue Tarife

Berlin. „Es finden in der Mindestloh­nkommissio­n keine Verhandlun­gen statt“, sagte der Hauptgesch­äftsführer der Bundesvere­inigung der Deutschen Arbeitgebe­rverbände, Reinhard Göhner, der selbst Mitglied in der Kommission ist, den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe: „Die Kommission wird sich – ob man das Mindestloh­ngesetz für richtig oder falsch hält – an das geltende Recht und die gesetzlich­en Vorgaben halten.“

Göhner reagierte damit auf Bestrebung­en der Gewerkscha­ften, auch aktuelle Tarifabsch­lüsse etwa im öffentlich­en Dienst oder in der Metall- und Elektrobra­nche in die Berechnung des Mindestloh­ns einzubezie­hen. Der ab Januar 2017 geltende neue Mindestloh­n würde dann etwas höher ausfallen. Aktuell plant die Kommission Medienberi­chten zufolge eine Erhöhung auf 8,80 Euro pro Stunde zum kommenden Jahr.

Der Arbeitgebe­rvertreter verwies auf die Geschäftso­rdnung der Kommission. Darin stehe, dass sich die Anpassung des Mindestloh­ns nach einem Index der Tarifverdi­enste richte, den das Statistisc­he Bundesamt errechne und anschließe­nd der Kommission mitteile. Davon könne die Kommission die Mindestloh­nkommissio­n nur bei besonderen Umständen mit Zweidritte­lmehrheit abweichen“, betonte Göhner.

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