Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Jane Austen und die Zombie-Apokalypse
Stolz und Vorurteil in einem anderen Setting
Berlin. Die Welt der britischen Schriftstellerin Jane Austen (1775–1817) zeichnet sich – zumindest auf den ersten Blick – durch die sanften, grünen Hügel der englischen Grafschaft Hampshire aus, zurückhaltende Damen in pastellfarbenen Kleidchen und galante, schwarz gekleidete Gentlemen, die ihnen die Hand küssen. Eine Neuverfilmung ihres Klassikers „Stolz und Vorurteil“, die jetzt in die Kinos kommt, fügt der Austen‘schen Farbpalette eine ganz neue hinzu: Blutrot.
Nach klassischen Verfilmungen wie der mit Keira Knightley von 2005 oder der etwas verfremdeten in Form von „Bridget Jones“hat der neue Film von Regisseur Burr Steers („Wie durch ein Wunder“), den Oscar-Preisträgerin Natalie Portman („Black Swan“) mitproduziert hat, nämlich einen einigermaßen ungewöhnlichen Zugang in die eigentlich doch so romantische Welt Austens gefunden: Er verbindet sie mit nichts Geringerem als der Zombie-Apokalypse. „Stolz und Vorurteil & Zombies“heißt der Film dann auch folgerichtig, der auf der gleichnamigen Romanvorlage von Seth Grahame-Smith beruht, einem Buch, das 2009 zu einem kleinen Popkultur-Phänomen wurde.
Dass Jane Austens Welt mit der Zombie-Apokalypse in etwa so viel zu tun hat wie „Game of Thrones“mit dem „Traumschiff“, sorgt für die durchaus unterhaltsamen, ironischen Brüche, die sich durch den gesamten – überaus brutalen – Film ziehen.