Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Einst wenig repräsentatives Haus ist umfassend aufgewertet
Rund 800 000 Euro in Büro- und Verwaltungsgebäude in der Eisenacher Straße in Mühlhausen investiert
Mühlhausen. Ein neuer Haupteingang mit Doppeltreppe an der repräsentativen Westfassade ist für Passanten die sichtbare Veränderung an dem Verwaltungsgebäude in der Eisenacher Straße 18 in Mühlhausen. Kaum etwas erinnert noch an die Nutzung zu DDR-Zeiten, als sich in dem Haus die Macht- und Schaltzentrale der SED-Kreisleitung befand.
Das viergeschossige Gebäude ist in den zurückliegenden Monaten durch die Baugeschäft Burkhardt GmbH als Eigentümerin umfassend renoviert und umgebaut worden. Das Gebäude entspricht nun den neuesten Anforderungen an ein modernes Büro- und Kommunikationszentrum in exponierter zentrumsnaher Lage mit ausreichend Parkplätzen und guter Erreichbarkeit. Neueste Anforderungen an Brandschutz und an die Fluchtwege sind mit diesem Umbau umgesetzt und erfüllt worden.
„Das Gebäude wurde innen und außen komplett auf den Kopf gestellt“, blickte der Mühlhäuser Firmenchef Roy Burkhardt zurück. Rund 800 000 Euro seien darin investiert worden. So in eine energieeffiziente Heizungsanlage, in LED-Bürobeleuchtung, ein vorgerüstetes Datennetz für maximale Internetgeschwindigkeit und einen modernen Sonnenschutz als elektrische Schiebeläden für optimale Arbeitsbedingungen. Laut Burckhardt sei das Objekt bereits zur Hälfte vermietet.
Die Bau & Boden Mühlhausen AG hatte das Grundstück auf dem ehemaligen Alten Friedhof unmittelbar nach der Wende vom Landratsamt gekauft und das Gebäude im ersten Schritt zum Lehrlingswohnheim umgebaut. Damals erfolgten auch der Abriss des auf der östlichen Seite nachgelagerten Flachbaus mit dem Saal sowie der Garagen der SED-Kreisleitung. Auf dem freigewordenen Areal ist dann das Wohn- und Pflegezentrum Am Hainich errichtet worden. Dessen Leitung gehört nun zu den ersten Nutzern des neuen Bürogebäudes.
Zwischen 2005 und 2015 ist das jetzt ausgebaute Objekt als Büro- und Verwaltungsgebäude durch das Landratsamt UnstrutHainich genutzt worden. Im Jahr 1973 erfolgte übrigens die Grundsteinlegung für das Gebäude der damaligen SEDKreisleitung. Es entstanden weiterhin Parkplatz und Garagen.
Zur Geschichte des Areals heißt es in der Mühlhäuser Chronik weiter, dass der Stadtfriedhof und spätere Alte Friedhof an der Eisenacher Straße im Jahre 1802 mit dem Ende der Reichsfreiheit Mühlhausens geschaffen worden war. Im September 1802 wurde der verstorbene Bürgermeister Adolph Gottfried Tilesius als Erster auf diesem Friedhof vor den Toren der Stadt begraben.
Im neuen Foyer beziehungs-
Bilder aus DDR-Zeiten dringend gesucht
weise in der Lobby möchte das Unternehmen Burghardt künftig gern die Geschichte des Gebäudes sowie des Umfeldes dokumentieren. Dazu fehlen insbesondere Fotos aus DDR-Zeiten. So würde man sich freuen, wenn Mühlhäuser Bürger leihweise Aufnahmen zur Verfügung stellen könnten. Bezeichnenderweise ist der typischen DDR-Bau von der Öffentlichkeit wenig respektiert und deshalb auch kaum fotografiert worden. Vielleicht finden sich ja doch ein paar Motive, hofft Roy Burghardt.