Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Wie man Häuser umweltschonend zerlegt und verwertet
Aktion „Best Practice für die Umwelt“sucht nach beispielhaften Bauvorhaben. Auftakt mit Industrievertretern in Bad Langensalza
Bad Langensalza. Wenn ein Haus abgerissen oder saniert wird, fällt normalerweise eine Unmenge Bauschutt an. In den Abfällen befinden sich alte Fenster, Bodenbeläge, Dachbahnen, elektrische Leitungen und so weiter. Die umweltgerechte Entsorgung beziehungsweise ressourcenschonende Wiederverwertung dieser Materialien ist das Thema der Aktion „Best Practice für die Umwelt“.
Gesucht werden Bauprojekte, bei denen die genannten Aspekte vorbildlich umgesetzt werden. Die Initiative wurde von der Rewindo-Fenster-RecyclingService GmbH und der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt aus Bonn gestartet. Am Dienstag fand die Auftaktveranstaltung im Friederikenschlösschen statt. Anwesend waren Vertreter der Wohnungswirtschaft, der Bauindustrie, von Abbruch- und Recyclingunternehmen.
„Grundgedanke der Aktion ist der selektive Rückbau. Wir wollen herausfinden, wo sich die einzelnen Gewerke beim Abbruch berühren. Das hat eine hohe Bedeutung für kommende Generationen“, erläuterte Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Die Abfälle zu trennen und wiederzuverwerten, statt zusammen in Baumischcontai- nern zu entsorgen, sei nicht nur gut für die Umwelt sondern auch kostengünstiger.
Von dem Projekt versprechen sich die beteiligten Firmen und Verbände öffentliche Aufmerksamkeit. Bis zum Herbst 2017 soll eine Abschlussdokumentation entstehen.
Dass „Best Practice“in Bad Langensalza gestartet wurde, liegt am nahegelegenen Standort der Veka Umwelttechnik GmbH in Hörselberg-Hainich, einer der größten Altfenster-Recycling-Anlagen Europas. Die Bauteile der Fenster werden dort zunächst zerkleinert und in ihre verschiedenen Materialien getrennt. In diesem Prozess wird unter anderem PVC-Granulat gewonnen, das zum Bau neuer Fenster eingesetzt werden kann.
Trennung ist billiger als gemeinsame Entsorgung