Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Wasser statt Weltraum

- Von Wolfgang Jung

Raumfahrer, die zur ISS und zurück fliegen, müssen auch eine Wasserland­ung üben

Moskau. Astronaut Alexander Gerst hat bei einer Übung in Russland für eine mögliche Notlandung der Sojus-Kapsel im See oder Meer trainiert.

Der 40-Jährige absolviert­e den Test mit der US-Amerikaner­in Jeanette Epps und dem Russen Alexander Samokutjaj­ew, mit denen er im Mai 2018 erneut zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS fliegen soll. „Zu dritt zwei Stunden in der Kapsel bei 37 Grad: Raumanzug aus, sechs Lagen Thermoklei­dung an. 2,8 Ki- logramm Gewicht verloren“, teilte Gerst per Facebook mit.

Bei dem Training gehe es um das richtige Verhalten nach einer Landung im Wasser, erläuterte das Juri-Gagarin-Zentrum bei Moskau. So müssen die Raumfahrer zum Beispiel lernen, ihre Position mit Leuchtpatr­onen anzuzeigen, damit Rettungste­ams sie schnell finden können. Rückkehrer von der ISS setzen normalerwe­ise in der Steppe der Ex-Sowjetrepu­blik Kasachstan in Zentralasi­en auf.

Bei einem Notfall ist es möglich, dass die etwa drei Tonnen schwere Raumkapsel im Wasser landet. Teil der Übung sei gewesen, vom Raumanzug „Sokol“(Falke) in den Overall „Forel“(Forelle) zu wechseln, sagte ein Übungsleit­er. Dafür hätten die Raumfahrer in der engen Kapsel neun Minuten Zeit gehabt.

Gerst hatte im Jahr 2014 rund 166 Tage auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde gearbeitet. Bei seiner geplanten zweiten Mission soll der Mann aus Künzelsau (Baden-Württember­g) dann als erster Deutscher den Außenposte­n der Menschheit als Kommandant leiten.

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