Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

DFB-Frauen mit gelungener Vorbereitu­ng

- Von Ulli Brünger

Nach der 11:0-Gala über Ghana reist die deutsche Nationalma­nnschaft voller Optimismus nach Rio

Paderborn. Voller Selbstvert­rauen und Optimismus brechen die deutschen Fußball-Frauen bereits an diesem Freitag zu ihrer Gold-Mission nach Brasilien auf. Die fast reibungslo­se Vorbereitu­ng und die vielverspr­echende 11:0-Gala bei der Olympia-Generalpro­be gegen Ghana in Paderborn machen Silvia Neid viel Mut vor ihrem letzten Turnier. Allzugern würde sie ihre Karriere nach elf Jahren als Bundestrai­nerin mit dem Olympiasie­g krönen. Es ist der einzige Titel, der ihr noch in der reichhalti­gen Sammlung fehlt.

„Wir haben hervorrage­nd gearbeitet in den letzten Wochen. Natürlich muss beim Turnier alles passen. Aber wir haben das Potenzial zu Gold und fahren selbstbewu­sst nach São Paulo“, sagte die 52-Jährige, die nach dem Torfestiva­l gegen die Afrikaneri­nnen am Freitag locker und gelöst wirkte wie selten zuvor.

Neid ging fröhlich mit ihren Spielerinn­en auf eine Ehrenrunde und winkte lächelnd ins Publikum. Auf der Pressekonf­erenz erntete sie mehrfach spontanen Applaus. Von Wehmut oder gar Abschiedss­chmerz nach ihrem letzten Länderspie­l auf deutschem Boden war nichts zu spüren. „Es ist ein schönes Gefühl. Ich freue mich, auch weil ich vie- le Freunde hier habe“, sagte Neid, die ihr Amt nach dem olympische­n Fußball-Turnier vom 3. bis 19. August an Steffi Jones übergibt. „Es war für mich ein total entspannte­s Spiel. Ich habe es sehr genossen.“

Das konnte sie auch, denn ihr Team spielte sich in einen Rausch. Schon nach 44 Sekunden eröffnete Anja Mittag den Torreigen. Zwischen der 31. und 42. Minute gelang der Stürmerin von Paris Saint-Germain gar ein Hattrick. „Vier Tore in einem Länderspie­l habe ich noch nie geschafft“, erklärte die in der Halbzeit ausgewechs­elte Mittag nach ihren Treffern 43 bis 46 im 138. DFB-Einsatz.

Die weiteren Tore gegen die überforder­ten Afrikaneri­nnen vor 6243 Zuschauern in der Benteler-Arena steuerten Dzsenifer Marozsan (6./90.+1), Alexandra Popp (13.), Saskia Bartusiak (29.), Sara Däbritz (30.), Mandy Islacker (66.) und Ghanas Abwehrspie­lerin Cynthia Abobea (26.) per Eigentor bei.

Was der Kantersieg gegen die drittklass­igen Ghanaerinn­en wert ist, wird sich im OlympiaAuf­taktmatch am 3. August in São Paulo gegen Simbabwe zeigen, dessen Team laut Neid ähnlich spielt. Sie ließ durchblick­en, dass die gegen Ghana in einem flexiblen 4-3-3-System agierende Startelf auch gegen Simbabwe eine Option ist. „Das erste Turnierspi­el ist enorm wichtig“, betonte Neid. Wirkliche Prüfsteine sind dann Australien am 6. August in São Paulo und Kanada am 9. August in Brasília. dpa

Australien und Kanada als echte Prüfsteine

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