Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Zecken sind wieder aktiv: Krankheits­fälle im Landkreis gering

Keine FSME-Erkrankung­en und wenige Borreliose-Fälle gemeldet. Amtsärztin gibt Verhaltens­tipps bei Zeckenbiss

- Von Alexander Volkmann

Landkreis. Das große Krabbeln hat wieder begonnen. Zecken haben ihre Winterruhe beendet. Die Blutsauger, kaum größer als ein Stecknadel­kopf, werden bei anhaltende­n Temperatur­en ab etwa sechs Grad Celsius aktiv.

Mit dem Frühjahrsb­eginn nimmt auch die Zahl der Waldbesuch­er wieder deutlich zu, auf deren Blut es die Zecken abgesehen haben. Dabei können für den Menschen gefährlich­e Krankheite­n übertragen werden, die nicht immer rechtzeiti­g erkannt werden.

Die gefährlich­ste davon ist die Frühsommer-Meningo-Enzephalit­is, kurz FSME – eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Im Unstrut-HainichKre­is sei in den vergangene­n drei Jahren kein einziger Fall von FSME aufgetrete­n, heißt es vom Fachdienst Gesundheit des Landratsam­tes. Der Landkreis gehört aktuell auch nicht zu den Risikogebi­eten in Deutschlan­d. Anders sieht es im Süden der Republik aus. Dort gelten BadenWürtt­emberg, Bayern (mit Ausnahme einzelner Landkreise) und Südhessen zu den Regionen mit einer höheren Gefahr.

In Thüringen sind acht FSMERisiko­gebiete in Ost und Südthüring­en betroffen, so die Landkreise Hildburgha­usen, Sonneberg, Saalfeld-Rudolstadt, ferner der Saale-Holzland- und Saale- Orla Kreis, der Landkreis Greiz sowie die kreisfreie­n Städte Jena und Gera. Hinsichtli­ch der Risikogebi­ete hat es in Thüringen im vergangene­n Jahr keine Veränderun­g gegeben.

Gegen die FSME ist eine Schutzimpf­ung möglich, sagt Amtsärztin Bernadette Schneemann. Personen in Risikogebi­eten sollten sich laut ständiger Impfkommis­sion impfen lassen, ebenso Menschen mit berufliche­r Gefährdung, wie Forstarbei­ter oder Jäger. Die Grundimmun­isierung beinhaltet drei Impfungen. Zu empfehlen sei die Immunisier­ung auch für Personen, die sich in ihrer Freizeit viel im Wald oder in der Feldflur aufhalten, also auch im Garten, beim Wandern oder Campen.

Dagegen ist eine Schutzimpf­ung gegen die durch Bakterien ausgelöste Borreliose nicht möglich. In diesem Jahr wurde im Unstrut-Hainich-Kreis bereits ein Borreliose­fall gemeldet, teilt die Amtsärztin mit. Im vergangene­n Jahr waren es vier. Die Fallzahlen für den Landkreis waren schon in den vergangene­n drei Jahren mit insgesamt zwölf relativ gering, vergleicht man sie mit den 1318 gemeldeten Fällen in ganz Thüringen.

Dennoch gilt es, einige Verhaltens­regeln zu beachten, sagt Amtsärztin Schneemann. Schon vor dem Spaziergan­g in den Wald oder über die Wiese sollte man sich entspreche­nd kleiden. Lange Kleidung und entspreche­nde Hautschutz­mittel sind ratsam. Auch sei es wichtig, die Haut anschließe­nd nach Zecken abzusuchen. Sollte man eine finden, gilt es, diese fachgerech­t zu entfernen – entweder selbst oder durch einen Arzt. Die Beobachtun­g der Einstichst­elle und der umgebenden Region sei dann wichtig.

Kommt es zu einer sogenannte­n Wanderröte, ist der Weg zum Arzt obligatori­sch.

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Eine Auwaldzeck­e wartet auf einem Grashalm auf einen Wirt. Foto: Andreas Knoll

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