Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Mit Weinbergen und Unstruttal auf gutem Weg
Mühlhausen verhandelt mit sechs umliegenden Gemeinden und hofft, Kreisstadt zu bleiben. Sportliche Aktion im April
▶ Zur Stadt Mühlhausen gehören die Ortsteile Felchta (Eingemeindung: 30. Juni 1994), Görmar (30. Juni 1994), Saalfeld (8. März 1994) und Windeberg (1. Juni 1992)
▶ Einwohner: 34 552 (31. Dezember 2015)
▶ Bevölkerungsdichte: 398 Einwohner je km
▶ Fläche: 86,74 Quadratkilometer
▶ Höhe: 216 Meter
▶ Oberbürgermeister:Johannes Bruns (SPD), Bürgermeisterin: Beate Sill (parteilos)
▶ Sehenswürdigkeiten: Stadtmauer, Marienkirche, Kirche Divi Blasii, Kilanikirche und Jakobikirche als umgenutzte Kirchen (Theaterspielstätte und Bibliothek)
▶ Feste und andere Höhepunkte: Röblinglauf (5. Mai); Pflaumenblütenfest mit Kür der Pflaumenblütenkönigin (2. bis 4. Juni); Mühlhäuser musiktage (26. März bis 30. April); Brunnenfest (10. Juni); 140. Mühlhäuser Stadtkirmes mit Altstadtlauf, Musischau und Umzug (25. August bis 3. September) Mühlhausen. Mit allen sechs Kommunen aus dem Mühlhäuser Umland, für die die Kreisstadt nach dem Regionalplan die Funktion eines Grundversorgers besitzt, hat es bereits Gespräche über eine Eingemeindung gegeben. Das sagte Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) am Dienstag. Zu möglichen Mühlhäuser Ortsteilen nach einer Gebietsreform könnten die Gemeinden Unstruttal, Weinbergen, Anrode, Dünwald, Menteroda und die Landgemeinde Vogtei werden. Auf gutem Wege seien die Gespräche mit Unstruttal und Weinbergen. „Um eine Eingemeindung vorzubereiten, gibt es mit beiden Gemeinden jeweils zwei Arbeitsgruppen – die eine mit den Schwerpunkten Bau, Liegenschaften, Bauhof, die anderen zu den Themen Finanzen, Soziales und Personal“, so erläuterte Bruns.
Schwerpunkte in den Gesprächen mit den angrenzenden Kommunen seien der Erhalt der Bauhöfe, das Schaffen von Verwaltungsaußenstellen und die weitere Unterstützung von Vereinen, Verbänden und Feuerwehr. Die neuen Mühlhäuser Ortsteile sollten eine größtmögliche Autonomie erhalten. Man müsse, so Bruns, „viel reden und die Leute in diesem Prozess mitnehmen“.
Ende April erwartet Mühlhausen auch ein wichtiges Signal aus Erfurt, ob denn die Stadt Kreisstadt in einem Gebilde von Unstrut-Hainich- und Eichsfeldkreis bleiben kann. Dann werden die Pläne dem Kabinett vorgestellt, das darüber entscheiden muss. Dass der Termin ein weiteres Mal verschoben wurde, sei, so Bruns, „nervig“. „Es gibt zwei Ansätze: die größte Stadt zur Kreisstadt zu machen oder jene, die die schlechteren Entwicklungsperspektiven hat.“Beides würde für Mühlhausen und gegen Heiligenstadt sprechen.
Um die Forderung, Kreisstadt zu bleiben, zu untermauern, gab es in den vergangenen Wochen eine Demonstration und ein Bürgerfest. Für den 2. April ist nun eine Sternwanderung – zu Fuß oder per Rad – geplant. Sie soll unter dem Motto stehen „Wir kommen dem Eichsfeld entgegen“. Wanderer starten 11 Uhr am Schwanenteich, Läufer zur selben Zeit am Stadion an der Aue. Und die Radfahrer machen sich – ebenfalls 11 Uhr – vom Mühlhäuser Rathaus aus auf den Weg in den Stadtwald.
Abschluss soll 13 Uhr am Weißen Haus in Mühlhausen sein.