Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Rockets erzwingen Endspiel um Bundesliga-Aufstieg
Zweitliga-Basketballer gewinnen viertes Play-off-Spiel gegen Chemnitz 78:74. Entscheidung fällt bereits morgen
Erfurt/Chemnitz. Als David Hicks gestern zwei Sekunden vor der Schlusssirene gemütlich Richtung Freiwurflinie ging, klatschte er mit seinen Mitspielern der Oettinger Rockets ab. Er wusste bereits, sein Verein hat einen 0:2-Rückstand in der Playoff-Halbfinalserie der 2. Basketball-Bundesliga Pro A aufgeholt. Zu diesem Zeitpunkt stand es in der Erfurter Messehalle 77:74 für die Gothaer, die dann nach einem verwandelten Freiwurf das vierte Spiel mit 78:74 gewannen und somit einen fünften und finalen Vergleich erzwangen, der bereits morgen (19.30 Uhr) in Chemnitz ausgetragen wird. Der Sieger der Partie steigt wie der Mitteldeutsche BC, der im anderen Halbfinale Kirchheim klar mit 3:0-Siegen bezwang, in die 1. Bundesliga auf.
„Wir wollten das vierte Spiel unbedingt gewinnen“, sagte Trainer Ivan Pavic, „mit unglaublich viel Energie und einer bärenstarken Leistung haben wir unser Zwischenziel erreicht. Jetzt gehen wir optimistisch in die entscheidende Partie“, freute er sich.
In der ersten Halbzeit waren die Thüringer in einer intensiv geführten Partie zunächst unterlegen. Als Christopher John Carter für Chemnitz mit dem ersten Wurfversuch im zweiten Viertel einen Dreier verwandelte, war die erste Zehn-Punkte-Führung perfekt (18:28). Bis zu diesem Zeitpunkt war die Quote der Rockets-Distanzwürfe einfach erschreckend. Lediglich einer von zehn Dreier (Hicks) wurde verwertet.
Trotz großen Rückstandes blieben aber die Gastgeber dran, zogen nun öfters zum Korb und setzten weniger auf Distanzwürfe. So traf Grant Gibbs zum 27:31 (14.), der ehemalige Rockets-Spieler Joseph Emmanuel Lawson antwortete per Dreier zum 27:34. Doch wussten die Rockets sich zu wehren, kam durch den stark beginnenden Robert Oehle zum 36:36. Nachdem Darrel Mitchell zwei Dreier in Serie verwandelte, ging es mit 50:46 in die Halbzeit.
„Nach der Pause haben wir unsere Kampfesintensität mehr erhöht“, erklärte Pavic. In die zweite Hälfte starteten die Einheimischen mit einem 6:0-Lauf, führten mit 56:46, hatten dann aber wieder einen Hänger. Carter, Matthews und Fleischmann brachten Chemnitz mit drei Dreiern wieder auf drei Punkte (60:57) ran. Als Malte Ziegenhagen erneut einen Dreier verwandelte, führten die Gäste plötzlich wieder mit 62:60 (37.). Maximilian DiLeo traf mit der Sirene vor der letzten Pause seinen ersten Dreier zum 65:64.
Im letzten Abschnitt war die Nervosität beiden Teams anzumerken. Als Gibbs per Dreier zum 71:64 traf, hatten die Niners noch keinen Punkt zu verzeichnen. Erst nach über dreieinhalb Minuten verkürzte Matthews auf fünf Punkte. Als DiLeo dreieinhalb Minuten vor Schluss per Korbleger auf 75:68 erhöhte, stand die Halle Kopf. Die Gäste nahmen ihre nächste Auszeit, Ziegenhagen und Lawson verkürzten auf 75:72. Allen und Mitchell verpassten mit verfehlten Dreiern eine Vorentscheidung, Lawson verkürzte 20 Sekunden um zwei weitere Punkte. Als Allen zwei Freiwürfe versenkte und Lawson seinen Dreier-Versuch nicht versenkte, gewann Hicks zum richtigen Zeitpunkt einen Rebound.
Spiel drei in Chemnitz gewonnen
Dass das vierte Spiel überhaupt zustande kam, lag am 85:80 (43:38)-Sieg am Samstagabend in Chemnitz, in dem Mitchell der überragende Mann war. Der USAmerikaner verwandelte acht von zehn Dreiern, kam in der ersten Halbzeit bereits auf 20 Punkte (insgesamt 26). Die Chemnitzer, die sich in Halbzeit eins 13 Turnovers leisteten – sechs bei den Rockets – führten im zweiten Viertel 30:25, die Rockets antworteten jedoch mit einem 13:0-Lauf zum 30:38.
Auch die zweite Halbzeit startete nach dem Geschmack der Thüringer. Oehle traf zum 48:38 für die Gäste. Durch technische Fouls brachten sie die Sachsen wieder ins Spiel, die mit 25:18 das dritte Viertel für sich entscheiden konnten.
Mit der Chemnitzer ZweiPunkte-Führung startete der letzte Abschnitt. Mitchell, der aufgrund von vier Fouls im dritten Abschnitt eine längere Pause bekam, drehte den Spielstand zum 70:65 für die Rockets. Als Hicks zwei Minuten vor der Schlusssirene auf 84:75 erhöhte, war die Partie entschieden.
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Weitere Fotos vom Spiel im Internet: www.thueringerallgemeine.de/sport