Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Zukunft des Frauenhauses gesichert
Der Landkreis garantiert die Finanzierung bis 2019. Zunehmend mehr Frauen werden Opfer von häuslicher Gewalt
Landkreis. Die Zukunft des Frauenhauses in Bad Langensalza ist wieder ein Stück weit gesichert. Erstmals hat der Landkreis den Vertrag mit dem Verein „Frauen für Frauen“für drei Jahren bekräftigt. Hintergrund ist laut Landrat Harald Zanker (SPD) die geplante Gebietsreform. Bei vielen Vereinen und Institutionen schwinge immer die Unsicherheit mit, ob ihre Projekte nach der Fusion weiterlaufen können.
Am Montag übergab Zanker die Unterlagen. Der Vertrag ist bis zum 31. Dezember 2019 gültig und sichert „Frauen für Frauen“rund 57 500 Euro zu. Der Verein betreibt das einzige Frauenhaus im Unstrut-HainichKreis. Er war 1991 gegründet worden, um Frauen Zuflucht zu gewähren, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden.
Acht Plätze kann der Verein zur Verfügung stellen. „Seit Januar sind wird übervoll, wir mussten schon Frauen an andere Frauenhäuser verweisen“, berichteten Christel Huck und Andrea Frank.
Ihren Angaben zufolge ist Deutschland das einzige Land in Europa, in dem Frauenhäuser eine feste Basis durch Fördermittel haben. Mit dem Geld werden unter anderem Gehälter der drei Mitarbeiter im Frauenschutz, Mieten, Beratungsgebühren und Betriebs- und Fahrkosten finanziert.
„Wir sind froh, dass wir mit dem Verein Frauen für Frauen einen seriösen und zuverlässigen Partner gefunden haben“, informierte der Landrat. Denn häusliche Gewalt sei inzwischen Teil der Gesellschaft geworden. Wohl auch deshalb, weil die mit diesem Problem öffentlicher umgegangen wird, vermutete der Landrat.
In den vergangenen Jahren suchten in Thüringen zunehmend mehr Frauen Schutz in Frauenhäusern. 2016 hat der Bad Langensalzaer Verein „Frauen für Frauen“17 Frauen mit 25 Kindern beherbergt. Durchschnittlich verbringen die Frauen drei Monate in der Obhut des Vereins. Ziel ist es, den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Häusliche Gewalt betrifft Frauen aller Altersklassen und gesellschaftlicher Schichten.