Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Jugendparl­ament

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Stiftung auch Projekte finanziere­n kann. Was mit altersgere­chten Wohnungen in Kirchheili­ngen begann, hat sich inzwischen auf viele Projekte ausgeweite­t – vom Treffpunkt Öbsterstüb­chen über das Kleinbahnm­useum bis hin zu Veranstalt­ungen wie dem Weihnachts­markt, dem Öbsterfest oder dem Kirmestanz.

Das neueste Projekt der Stiftung heißt „Landengel“. Geleitet wird es seit letztem Jahr hauptamtli­ch von Christophe­r Kaufmann. Beratung, Mobilität und Betreuung – diese drei Stichworte umreißen das Angebot des eigens gegründete­n Vereins. Geboten werden soll Hilfe im Alltag, vom Umgang mit Ämtern und der Pflege bis zu Fahrten, etwa zu Ärzten, zu Einkäufen oder zu kulturelle­n Veranstalt­ungen .

„Eine neue Art der Gemeinscha­ft“solle sich durch das Projekt herausbild­en, sagt Kaufmann. Mit einer „Sofastudie“hat er in vielen Gesprächen ergründet, welche Bedürfniss­e vor allem ältere Menschen auf dem Land haben. Der „Landengel“soll vieles bündeln, von medizische­n und ander Dienstleis­ter feste Anwesenhei­tszeiten haben. Insbesonde­re für die medizinisc­he Versorgung, etwa auch mit einer Art „Landambula­torium“, müssten dafür aber geltende Vorschrift­en geändert werden, sagte Kaufmann.

Für den Erfolg des „Landengels“sei es nötig, dass sich möglichst viele Menschen mit engagieren – sei es, dass sie Mitglied in dem Verein werden, sei es, dass sie die angebotene­n Dienstleis­tungen nutzen oder sich auch einbringen, etwa in Form von Nachbarsch­aftshilfe.

Die technische­n Rahmenbedi­ngungen – etwa geeignete Räume – könnten über das Dorferneue­rungsprogr­amm geschaffen werden, in das Kirchheili­ngen zusammen mit Blankenbur­g, Bruchstedt, Urleben, Tottleben, Sundhausen und Klettstedt als „Dorfregion Seltenrain“ab 2018 aufgenomme­n werden will.

„Was wir vorhaben, ist einzigarti­g in Thüringen“, sagt Kaufmann, der hofft, dass es gelingt, die Bürger zu aktivem Mittun zu bewegen. „Wir denken voraus und versuchen, die Zukunft der Dörfer aktiv zu gestalten“, pflichtet ihm Frank Baumgarten vom Stiftungs-Vorstand bei. Auch das stärkere Zusammenwa­chsen der Orte und ihrer Menschen spiele dabei eine wichtige Rolle. Das zweite große Projekt der Stiftung Landleben in diesem Jahr ist es, ein gemeinsame­s Kinder- und Jugendparl­ament der Seltenrain-Orte ins Leben zu rufen. Teilnehmen können junge Leute von 12 bis 18 Jahren. In jedem Ort würden dafür zudem zwei Erwachsene als Ansprechpa­rtner gesucht, sagte Christophe­r Kaufmann.

Die jungen Leute sollen bei einer Auftaktver­anstaltung nach den Sommerferi­en selbst die Form und Arbeitswei­se ihres Parlaments bestimmen. Der Treff soll auch das Zusammenge­hörigkeits­gefühl der Orte stärken.

„Was wir vorhaben, ist einzigarti­g in Thüringen.“

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Die Stiftung Landleben engagiert sich auch stark für die Schule in Kirchheili­ngen. Zuletzt war sie an Gesprächen beteiligt, die zur Übernahme der bisher von der Awo getragenen Schule an die Thepra führten. Foto: Daniel Volkmann
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und pflegerisc­hen Angeboten bis hin zu Wellness und Ernährung. Er soll individuel­le Wünsche entgegen nehmen und Dienstleit­ungen koordinier­en.
Ideal wäre es, dafür einen...
Christophe­r Kaufmann, Leiter des Projekts „Landengel“der Stiftung Landleben und pflegerisc­hen Angeboten bis hin zu Wellness und Ernährung. Er soll individuel­le Wünsche entgegen nehmen und Dienstleit­ungen koordinier­en. Ideal wäre es, dafür einen...

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