Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
„Es darf keine Angst vor Armut im Alter geben“
Renten waren zentrales Thema bei Mai-Feier des DGB auf dem Mühlhäuser Untermarkt
Mühlhausen. Die Durchschnittsrente wird 2015 Prognosen zufolge unter der Grundsicherung liegen. Heißt: Viele heutige Arbeitnehmer können später nicht von ihrer Rente leben. Bei der Diskussionsrunde am Untermarkt aber waren sich alle einig: „Es darf keine Angst vor Armut im Alter geben.“
Die Kundgebung am Montag in Mühlhausen war eine von nur zwei Mai-Feiern des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Nordthüringen. Zentrales Thema waren in diesem Jahr die Renten. Denn nicht nur in Zukunft seien Einbrüche zu erwarten, weil das Rentenniveau sinkt. Auch jetzt liege die Rente bereits bei etlichen Menschen unter dem Existenzminimum.
„Die Lebensleistung muss anerkannt werden“, sagte der SPDBundestagskandidat Michael Klostermann. „Wer jahrelang gearbeitet hat, muss mehr bekommen, als diejenigen, die nicht gearbeitet haben.“Auch Selbstständige sollen künftig in der gesetzlichen Rentenversicherung aufgefangen werden, verwies er auf die Forderung, die die Bundestagsfraktion seiner Partei beschlossen hat. Wie Klostermann erklärte, will die SPD auch den Schritt wagen, die Betriebsrenten auszubauen, die eine zusätzliche Absicherung im Alter darstellen.
Auch die Bundestagskandidatin der Linkspartei, Sigrid Hupach, will sich für bessere Renten einsetzen. Sie fordert eine Rücknahme des Rentenalters von 67 Jahren. „Für den Dachdecker oder den Altenpfleger ist das keine Zukunft“, erklärte sie.
Auch für die Frauen will sich Hupach stark machen. „Sie brauchen gute Bedingungen, damit sie neben der Familie noch beruflich tätig sein und eine auskömmliche Rente erwirtschaften können“, machte Hupach deutlich.
Denn vor allem Frauen sind von Altersarmut betroffen. Deren Erwerbszeit ist aufgrund der Kindererziehung kürzer und nicht zuletzt verdienen die Frauen im Schnitt 21 Prozent weniger verdienen als Männer. Die Linkspartei fordert daher eine Mindestrente in Höhe von 1500 Euro für Frauen, die zum Teil steuerfinanziert ist.
Die Grünen haben zwar ein anderes Rentenkonzept, aber auch sie fordern eine GarantieRente, die deutlich über dem Existenzminimum liegt. Wie der Bundestagskandidat Andreas Hundertmark bei der Diskussionsrunde am Untermarkt erklärte, wollen die Grünen die Rentenversicherung zu einer Bürgerversicherung ausbauen. Auch Beamte sollen sich daran beteiligen, die bisher nicht in die Rentenversicherung einzahlen müssen.
Kathrin Vitzthum, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Thüringen (GEW) moderierte die Diskussionrunde. Zuvor hatte auch sie in ihrer Rede gute Renten, bessere Einkommen und gute Bildung gefordert. Minijobber zum Beispiel würden um ihre korrekten Löhne betrogen. „Der Mindestlohn war und ist daher notwendig“, sagte sie.
Kritik äußerte sie auch an den Arbeitszeiten. Die Überstunden summieren sich in Deutschland jährlich auf zwei Milliarden. „Das sind 100 000 VollzeitArbeitsplätze.“Die Arbeitgeber stecken sich ihren Angaben zufolge damit 19 Milliarden Euro in die eigene Tasche. „Das kann nicht sein“, sagte sie. Zumal die Arbeitnehmer Zeit brauchen – für die Familie, Vereine oder ehrenamtliches Engagement.
Weiterer Kritikpunkt von Vitzthum war die wachsende Zahl der Superreichen. Wenn sie mehr Steuern zahlen würden, hätte man zum Beispiel Geld für marode Schulen und Kindergärten oder für bessere Bildung. „Denn Bildung ist der Schlüssel der Zukunft“, erklärte die GEW-Vorsitzende in Mühlhausen.
Ziel des Deutschen Gewerkschaftsbundes war es in Mühlhausen die Politik mit Kultur zu verbinden. Selbst die Band „Kalter Kaffee“aus dem Südharz thematisierte politische Probleme: „Lei, Lei, Lei, Leiharbeit“sangen sie Künstler. Gesucht: Auszubildender zum IT-System-Elektroniker (m/w)
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