Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Vor 170 Jahren fuhr die erste Eisenbahn durch Erfurt
Die neuen Gleise führten entlang der alten Handelsstraße
erfolgte die erste Probefahrt von Weimar nach Erfurt mit der Lokomotive „Thüringen“und einigen Personen- und Kohlenwagen,
Der erste Zug von Erfurt nach Gotha fuhr am 2. Mai und am 30. September 1847 war die ganze Strecke nach Kassel durchgängig befahrbar. Auf dem Aquarell schauen wir 1847 von der Höhe der heutigen Grünanlage hinter der erst 1902 erbauten Thomaskirche auf die Bahnstrecke nach Gotha. Bis 1890 diente der Festungswall als Tunneldurchfahrt. Innerhalb der Stadt wurde dann auch die Bahnlinie hochgeleitet.
Als Bahndamm diente teilweise die alte Umwallung. Im Hintergrund schaut das langgestreckte Scheunendach der ausgebrannten und abgetragenen Peterskirche hervor. Der Dom trägt noch bis 1853 seine stumpfen Turmhelme. Ab 1869 folgten von Erfurt die Bahnstrecken nach Nordhausen, Sangerhausen und Langensalza. Der Bau der Strecke nach Rudolstadt wurde 1905 wieder aufgegeben. Die 1926 nach Nottleben eröffnete Kleinbahn über die Bergdörfer wurde im August 1967 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Heute ist nur noch das Empfangsgebäude an der Binderslebener Landstraße zu sehen. Auf dem Aquarell sehen wir regen Betrieb am ehemaligen Westbahnhof um 1965. Ebenfalls vor 50 Jahren erfolgte im September 1967 die Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Neudietendorf, sodass damals vom Erfurter Hauptbahnhof aus die robusten Elektrolokomotiven „E 11“ein Stück westwärts rollten. Im Dezember wird nun mit der neuen ICE- Strecke von Berlin nach München ein weiterer Meilenstein in der Erfurter Verkehrsgeschichte gesetzt.
Jürgen Valdeig ist Kunstmaler und gehört zur Seniorenredaktion der TA.