Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Weitblick in der Rhön
Die Fußball-Verbandsliga und ihre Mannschaften – das ist manchmal schon eine kuriose Verbindung. Erst will keiner raus, nun zumindest der derzeitige Tabellenführer der Landesklasse, Staffel 3, die SG Borsch, nicht rein.
Nachdem bereits alle Vereine einen Aufstieg in die ungeliebte Oberliga ablehnten, teilte der Thüringer Fußball-Verband nun mit, dass die Rhöner bei einer Meisterschaft nicht in Thüringens höchste Liga rutschen wollen. Während die absagenden Verbandsliga-Vereine Themen wie Unattraktivität oder weite Fahrstrecken ins Feld führen, hat das kleine Borsch Probleme wie jeder Kreisliga-Verein.
Zwei, drei Leistungsträger wollen nach der Saison kürzertreten, die Verhandlungen mit etwaigen Neuzugängen sind noch nicht weit. Auch sei ihnen der Meldetermin zu früh und man wolle die nachrückende Jugend in den nächsten Jahren behutsam einbauen.
Die Gründe sind nachvollziehbar und beweisen neben dem Charme auch Weitblick. 2008 musste Geisa, dessen Ortsteil Borsch ist, aufgrund mehrerer Probleme seine Mannschaft aus der Thüringenliga zurückziehen. Es dauerte lange, bis sich der Verein davon erholte.
Nun haben also Sonneberg und Ohratal beste Möglichkeiten, den Aufstieg zu schaffen. Sonneberg will dies aber nur als Staffelsieger; in Ohrdruf würde man, wie Vorstandsvorsitzender Stefan Wich Heiter betonte, offen über diese Möglichkeit reden. Für den Endspurt in der Staffel 3 bedeutet die Borscher Entscheidung neue Spannung. Und vielleicht bestätigt sich ein altes Sprichwort: „Unverhofft kommt oft.“