Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Therme streicht Frauensauna
Kapazitäten des Bades sind mit Hotelgästen ausgeschöpft. Im Jahr 2018 neue Konzeption
Lea Kühn (18), Studentin aus Gräfenhain bei Gotha:
Seit acht Jahren bin ich als Klarinettistin beim Sommer-Camp der Thüringer Bläserjugend dabei, nun auch als Betreuerin. Das Camp hier in Volkenroda geht bis Sonntag, und es lohnt sich für alle Kinder, weil sie hier viel lernen, Freunde finden und es einfach riesig Spaß macht.
Ich hoffe, auch nächstes Jahr wieder dabei sein zu können.
Foto: Victoria Augener Bad Langensalza. Zwischen den Stühlen sitzen derzeit die Mitarbeiter und das Leitungsteam der Friederiken-Therme und der Kur und Tourismus Bad Langensalza (KTL). Die Auslastung des vor wenigen Wochen neu eröffneten Hotels und der angebundenen Therme ist offenbar sehr gut. Um die Hotelgäste bedienen zu können, muss die Therme darum Angebote für die Allgemeinheit streichen und zieht damit den Unmut der hiesigen Bevölkerung auf sich.
Das jüngste Beispiel ist die Frauensauna. Diese wurde regelmäßig Dienstagabend angeboten, zuletzt vergangene Woche. Seit dieser Woche ist die Frauensauna kein Bestandteil des Thermen-Angebots mehr. Darauf weist Brigitte Bark hin, die nach eigener Aussage für eine Vielzahl enttäuschter Thermen-Kundinnen spricht. Eine Vielzahl von Frauen fühle sich in der Frauensauna schlichtweg wohler als in einer gemischten, zumal in einer kleinen Stadt, in der man sich im Alltag häufig begegne, sagt sie.
Die Frauen haben nach eigenem Bekunden kein Verständnis dafür, dass nach der großangelegten Umgestaltung des Thermalbades nun der Service für Einheimische eingeschränkt wird. Dies sei „ein Kniefall vor den Hotelmanagern“.
Mandy Bergmann, die neue Chefin der KTL, kann den Unmut der Kunden nachvollziehen. „Auch uns als FriederikenTherme ärgert das, weil wir in Gefahr laufen, unsere Stammgäste zu verlieren. Aber wir müssen uns an die vertraglichen Abmachungen mit dem Hotel halten“, erläutert sie. Diese Abmachungen sehen vor, dass es für Gäste des Hotels, die über den Bademantelgang das Thermalbad aufsuchen können, kein Restriktionen bei der Nutzung der Angebote gibt.
Das Hotel dürfe die Sauna zu den Öffnungszeiten der Therme komplett nutzen, Einschränkungen wie eine Sauna nur für Frauen seien nicht zulässig.
Mandy Bergmann bittet um Verständnis für die Übergangszeit. „Wir wollen nicht nur Bestandteil des Hotels sein, sondern auch unser reguläres Geschäft weiter betreiben. Aber momentan sind uns die Hände gebunden.“Man werde sich bemühen, regelmäßige Veranstaltungen wie Saunanächte aufrecht zu erhalten.
Sie verweist auf den fest eingeplanten zweiten Bauabschnitt der Umgestaltung im Jahr 2018/2019. Dann werde auch der Sauna-Bereich neu konzeptioniert, basierend auf den Erfahrungen mit dem angeschlossenen Hotel.
Die Frauensauna ist nicht das einzige gestrichene Angebot. Die Vereinbarungen mit Selbsthilfegruppen wurden gekündigt und sollen neu verhandelt werden. Die mehr als 200 Betroffenen haben vorerst keine Therapie-Termine im Bad. Auch hier hat das Hotel Vorrang (diese Zeitung berichtete).